Reuters

Bundesbank erwartet Eintrübung der Ertragskraft deutscher Banken

26.10.2020
um 12:02 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die Bundesbank rechnet wegen der Corona-Krise mit einer Verschlechterung der Ertragslage deutscher Banken.

Die Ergebnisse der Institute für das erste und zweite Quartal zeigten bereits eine gestiegene Risikovorsorge im Kreditgeschäft, heißt es im am Montag veröffentlichten jüngsten Bundesbank-Monatsbericht. "Aufgrund des starken konjunkturellen Einbruchs dürfte sich diese Entwicklung fortsetzen." Dies und sinkende Zinsmargen sorgten für Druck auf die Gewinne, was die Banken nur schwer ausgleichen könnten. "Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Margendruck eine Verknappung des Kreditangebots bewirkt", heißt es im Bericht. Vor der Corona-Krise sei die Ertragslage der Institute noch stabil gewesen.

Durch den konjunkturellen Abschwung nehme zudem die Wahrscheinlichkeit zu, dass die anhaltenden Strafzinsen der EZB die Kreditvergabe der Geldhäuser bremsen. Die Hilfsmaßnahmen der Geldpolitik, der Regierung und der Bankenaufsicht wirkten dem allerdings entgegen. Die Banken in Deutschland trommeln schon seit längerem für ein Ende der von der EZB beschlossenen Negativzinsen, die aus ihrer Sicht ihre Ertragskraft schmälern.

Die Europäische Zentralbank hatte den sogenannten Einlagesatz erstmals Mitte 2014 auf unter Null gesetzt. Seitdem müssen Banken Strafzinsen zahlen, wenn sie bei der Notenbank überschüssige Liquidität parken. Die EZB hatte den Satz in der Folge immer tiefer in den negativen Bereich gesenkt. Aktuell liegt er bei minus 0,5 Prozent - doch es gibt inzwischen Erleichterungen für die Institute. Denn die EZB führte im Herbst 2019 ein Staffelsystem ein. Damit sind mittlerweile nicht mehr auf alle geparkten Gelder Strafzinsen fällig.

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