Reuters

Altmaier geht Ende der Woche von 20.000 Neuinfektionen am Tag aus

27.10.2020
um 10:22 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung hat vor den Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer vor einem ungebremsten Anstieg der Coronavirus-Ansteckungen gewarnt. Das Wachstum bei den Neuinfektionen sei exponentiell, sagte Wirtschaftsminister Peter Altmaier am Dienstag in Berlin. Schon Ende der Woche werde es wahrscheinlich 20.000 Fälle am Tag geben.

Gemessen an diesem Indikator verschlechtert sich die Lage deutlich schneller als bisher gedacht. Ende September hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel gewarnt, es könne bis Weihnachten 19.200 Neuinfektionen am Tag geben. Diese Prognose galt damals als pessimistisches Szenario. Merkel hofft bei den Beratungen mit den Ländern am Mittwoch auf konkrete Beschlüsse, um die Ausbreitung der Pandemie einzugrenzen. Die Länder sind für die Umsetzung der meisten Maßnahmen zuständig.

Altmaier sagte, die angespannte Corona-Lage erschwere die konjunkturelle Erholung. Viele Unternehmen bräuchten deswegen länger staatliche Hilfen. Auch Altmaier forderte konkrete Maßnahmen, um die rasante Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen. Beispiele nannte er allerdings nicht.

Wegen der Beratungen am Mittwoch werden auch die neuen Wirtschaftsprognosen der Bundesregierung verschoben - um zwei Tage auf Freitag. Insider hatten Reuters zuletzt gesagt, dass die Regierung für dieses Jahr ein wenig optimistischer wird, aber immer noch einen Einbruch um 5,5 Prozent erwartet. 2021 soll sich die Wirtschaft dann erholen - mit einem Wachstum von 4,4 Prozent.[nL8N2HH37S] Altmaier hatte zuletzt aber schon betont, dies sei nur möglich, wenn die Zahl der Neuinfektionen nicht durch die Decke gehe.