Reuters

Siemens Healthineers zollt Coronakrise Tribut - Ziele erreicht

02.11.2020
um 08:02 Uhr

München (Reuters) - Die Medizintechnik-Tochter von Siemens muss den Turbulenzen in Krankenhäusern und Laboren in der Corona-Pandemie Tribut zollen.

Beim Umsatz trat Siemens Healthineers im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/20 (per Ende September) mit 14,5 Milliarden Euro auf der Stelle. Der Nettogewinn ging um zehn Prozent auf 1,42 Milliarden Euro zurück, wie das Unternehmen am Montag in Erlangen mitteilte. Grund dafür war vor allem ein Gewinneinbruch in der Labordiagnostik-Sparte, weil Kliniken und Ärzte Routine-Untersuchungen mit Bluttests wegen der Pandemie verschoben. Dazu kamen höhere Kosten. Siemens Healthineers hat zwar auch Corona-Tests im Angebot, ist aber in der Molekular-Diagnostik im Vergleich zu Marktführer Roche klein.

Mit den Zahlen erfüllte Siemens Healthineers die eigenen, im August abgegebenen Prognosen. Das Ergebnis je Aktie lag mit 1,59 (Vorjahr: 1,70) Euro in der Mitte der erwarteten Spanne von 1,54 bis 1,62 Euro. Die Siemens-Tochter hatte einen stagnierenden Umsatz in Aussicht gestellt. Siemens Healthineers habe sich "als sehr widerstandsfähig erwiesen und hervorragend behauptet", sagte Vorstandschef Bernd Montag. Die Dividende soll bei 80 Cent je Aktie stabil bleiben.

Im neuen Geschäftsjahr soll es wieder deutlich aufwärts gehen. Für 2020/21 erwartet das Unternehmen einen Umsatzanstieg auf vergleichbarer Basis von fünf bis acht Prozent. Das Ergebnis je Aktie soll zwischen 1,58 und 1,72 Euro liegen. Voraussetzung dafür sei, dass bei Routine-Untersuchungen in den Laboren langsam wieder Normalität einkehre und die Investitionen im US-Gesundheitssystem ab Januar wieder anzögen. Die vereinbarte Übernahme des US-Rivalen Varian ist in den Prognosen noch nicht enthalten.

Siemens AG

WKN 723610 ISIN DE0007236101

Varian Medical Systems Inc.

WKN 852812 ISIN US92220P1057
Varian Medical Systems Inc. Chart
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