Reuters

Banken warnen vor Corona-Belastungen - Niedrigere Bankenabgabe gefordert

09.11.2020
um 12:57 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die deutschen Privatbanken warnen vor weiteren Belastungen durch die Corona-Krise und fordern zusätzliche Erleichterungen für die Branche.

"Die zweite Corona-Welle hat uns schneller eingeholt, als viele noch vor einigen Wochen gedacht haben", sagte Hans-Walter Peters, Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), am Montag laut Redetext. Der Teil-Lockdown werde natürlich Konsequenzen für die wirtschaftliche Erholung haben, doch sei den Banken stets klar gewesen, dass Rückschläge möglich sind. "Deswegen sehen wir den kommenden Wochen zwar alles andere als entspannt entgegen. Aber wir sehen auch keinen Anlass für übertriebene Sorgen oder gar Panik." Die Institute seien auf steigende Kreditausfälle im kommenden Jahr vorbereitet.

Um die Kreditvergabe an Firmen und Haushalte am Laufen zu halten, forderte Peters gleichwohl weitere Zugeständnisse der Bankenaufseher. "Die Erträge der Institute stehen in Zeiten zu erwartender Kreditausfälle und niedriger Zinsmargen mehr denn je unter Druck. Ich bin daher überzeugt, dass noch weitere Erleichterungen sinnvoll und notwendig sind", sagte er und trat für eine Senkung der Bankenabgabe ein. Sie solle nicht mehr von der Höhe der gedeckten Einlagen abhängig sein, die in den vergangenen Jahren kräftig gestiegen sind. Vielmehr solle die Zielgröße des europäischen Fonds, mit dem im Fall des Falles die Kosten für eine Bankenrettung getragen werden sollen, bei 55 Milliarden Euro statt der sich abzeichnenden rund 70 Milliarden liegen, forderte Peters. "Dadurch stünden den europäischen Banken zusätzliche Mittel in Höhe von etwa 15 Milliarden Euro zur Verfügung."

Commerzbank AG

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WKN 514000 ISIN DE0005140008