Berlin (Reuters) - Nach Kritik von Umwelt- und Branchenverbänden schärft Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) ihren Vorschlag zum Einsatz von klimafreundlichen Treibstoffen im Verkehr nach.
In die nationalen Vorgaben solle ein Einsatz von 20 Prozent erneuerbaren Energien bis 2030 festgeschrieben werden, schrieb Schulze in einem Gastbeitrag für das "Handelsblatt" (Dienstagausgabe). In ihrem bisherigen Gesetzentwurf war festgelegt worden, dass bis 2026 ein Anteil von 14 Prozent erreicht werden muss. Fachleute des Ministeriums hatten vorgerechnet, dass für 2030 so aber voraussichtlich die 20 Prozent erreicht werden, auch wenn diese nicht im Entwurf festgeschrieben waren. Dieses will Schulze jetzt nachholen.
Derzeit liegt der Anteil bei unter sechs Prozent. Für das Ziel soll verstärkt Wasserstoff aus erneuerbaren Energien eingesetzt werden sowie erstmals eine Quote für CO2-freies Kerosin im Flugverkehr kommen. Bis 2030 müssen dem Gesetzesvorschlag zur Umsetzung der sogenannten RED-II-Richtlinie der EU zufolge mindestens zwei Prozent des verkauften Flugbenzins aus erneuerbaren Energien stammen, was etwa 200.000 Tonnen im Jahr entsprechend würde, heißt es im Entwurf. Pflanzlicher Kraftstoff ist dafür verboten. Auch in Benzin und Diesel soll die Beimischung von etwa 3,4 Prozent wegen ökologischer Bedenken nicht weiter steigen, sondern sinken. Das besonders umstrittene Palmöl soll bis 2026 ganz aus Sprit verbannt werden.