Reuters

Autoindustrie setzt auf Handelsgespräche unter neuem US-Präsident

10.11.2020
um 12:02 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Mit dem Machtwechsel in den USA erwartet die deutsche Autoindustrie ein Ende des vom abgewählten Präsidenten Donald Trump angezettelten Zollstreits.

"Mit dem Ausgang der Wahl ergibt sich die Hoffnung, dass wir wegkommen von Phasen des Protektionismus und der Zollschranken", sagte die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, am Montagabend bei einer Videokonferenz des Internationalen Clubs Frankfurter Wirtschaftsjournalisten. Doch so wie die anderen Wirtschaftsverbände geht auch der VDA davon aus, dass die USA unter dem Demokraten Joe Biden ihre Interessen entschieden verfolgen werden und sich vor allem der Ton im politischen Austausch verbessert. Darauf müsse sich die Europäische Union einstellen. "Wir hoffen, die EU nimmt schnell Gespräche auf."

Trump hatte der deutschen Autoindustrie wiederholt mit einer Erhöhung der Zölle auf Autoexporte in die USA gedroht, sie aber nicht eingeführt. An der Auseinandersetzung sei die EU nicht unschuldig, erklärte Müller. "Alle müssen jetzt ihre Hausaufgaben machen." Bei Autos erhebt die EU nämlich mit zehn Prozent einen höheren Einfuhrzoll als die USA mit 2,5 Prozent. Allerdings beträgt der US-Importzoll auf leichte Nutzfahrzeuge 25 Prozent, während er in der EU nur bei zehn Prozent liegt. Zölle und technische Handelshemmnisse müssten abgebaut werden, forderte Müller. Die EU müsse in diesem Zusammenhang ihre Pläne für eine CO2-Steuer auf Einfuhren aus Ländern mit geringeren Klimaschutzauflagen hinterfragen. Ein Handelsabkommen mit Umweltregeln sei ebenfalls ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.

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