Reuters

Studie - Mehrheit erwartet trotz Corona steigende Preise für Wohneigentum

17.11.2020
um 11:27 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Mehrheit der Deutschen rechnet ungeachtet der Corona-Krise mit steigenden Preisen für Wohneigentum.

56 Prozent erwarten für die kommenden zwölf Monate höhere Immobilienpreise, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Umfrage der Bank ING unter rund 1000 Verbrauchern hervorgeht. Das ist zwar der niedrigste Wert seit dem Start der jährlichen Umfrage 2013, doch liegt er immer noch leicht über dem europäischen Durchschnitt von 54 Prozent. Rund sieben Prozent der Befragten rechnen mit fallenden Preisen in Deutschland, was einen Höchstwert darstellt und doppelt so viele sind wie im vergangenen Jahr.

Die Deutschen können ihre Wohnkosten mehrheitlich auch zu Corona-Zeiten tragen. Lediglich 13 Prozent geben an, dass es ihnen "schwer" oder sogar "sehr schwer" fällt, ihre Miet- oder Hypothekenzahlungen aufzubringen. "Das ist wie schon in den vergangenen Jahren einer der niedrigsten Werte der Umfrage und trotz Corona weniger als im Vorjahr", hieß es dazu. Dank Kurzarbeit und anderen staatlichen Stützungsmaßnahmen sei der hiesige Arbeitsmarkt bisher ziemlich stabil geblieben, gerade auch im Vergleich zu anderen europäischen Ländern.

Bei der Regulierung des Mietmarktes sind die Deutschen unentschlossen. 46 Prozent halten die 2015 eingeführte Mietpreisbremse für kein effektives Instrument. Sie erlaubt den Bundesländern, in Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt unter bestimmten Voraussetzungen bei neuen Verträgen den Anstieg der Miete gegenüber der vorherigen Vermietung zu begrenzen. Die Meinungen zu Mietendeckel und der Vergesellschaftung von Immobilien halten sich in etwa die Waage.