Reuters

Corona-Krise treibt Arbeitslosigkeit in Österreich in die Höhe

17.11.2020
um 12:42 Uhr

Wien (Reuters) - In Österreich ist die Arbeitslosigkeit zu Beginn des zweiten vollständigen Lockdowns weiter gestiegen.

Derzeit seien mehr als 600.000 Menschen ohne Job oder in Kurzarbeit, sagte Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) am Dienstag. "Wir spüren zurzeit saisonale Auswirkungen am Arbeitsmarkt, aber auch dazukommend die krisenbedingte Arbeitslosigkeit aufgrund der Corona-Pandemie", sagte die Ministerin. Konkret seien 443.465 Menschen arbeitslos oder in Schulung und 170.137 Personen in Kurzarbeit. Gegenüber der Vorwoche sei dies ein Zuwachs von gut 6000 Jobsuchenden.

Für das staatlich gestützte Kurzarbeitszeit-Modell, das Arbeitsplätze und Einkommen sichern soll, kommen der Ministerin zufolge laufend neue Anträge herein. "Wir erwarten, dass einige hunderttausend Menschen in Kurzarbeit sein werden", erklärte die konservative Politikerin. Im Frühjahr waren über 1,3 Millionen Menschen in Kurzarbeit. Bisher seien rund 5,2 Milliarden Euro für die Kurzarbeit ausbezahlt worden und acht Milliarden Euro bewilligt worden.

In Österreich meldeten die Behörden zuletzt 5984 neue Corona-Positivtests binnen 24 Stunden. Derzeit befinden sich 4525 Covid-19-Patienten in stationärer Behandlung und davon 658 der Erkrankten auf Intensivstationen. Das Land mit seinen knapp neun Millionen Einwohnern hat wegen der hohen Neuinfektionszahlen und der drohenden Kapazitätsauslastung in den Krankenhäusern das öffentliche Leben neuerlich auf Minimalbetrieb zurückgefahren. Wie schon im März zu Beginn der Pandemie wurden am Dienstag alle Geschäfte, die nicht zur Deckung des täglichen Bedarfs nötig sind, geschlossen. Schulen haben auf Fernunterricht umgestellt. Darüber hinaus gilt bis auf wenige Ausnahmen den ganzen Tag eine Ausgangssperre. Der Lockdown gilt vorerst bis zum 6. Dezember.