Reuters

IG Metall setzt in Tarifrunde auf Lohnplus und Jobsicherheit

26.11.2020
um 10:42 Uhr

Hamburg (Reuters) - Die IG Metall setzt in der anstehenden Tarifrunde für die 3,8 Millionen Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie neben höheren Löhnen auf den Erhalt von Arbeitsplätzen.

Der Vorstand beschloss dazu am Donnerstag in Frankfurt ein zuvor in den Gewerkschaftsbezirken diskutiertes Forderungsvolumen von vier Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. In einzelnen Unternehmen soll je nach Lage des Betriebes ausgehandelt werden, wie das Volumen auf höhere Entgelte oder einen Teillohnausgleich bei kürzeren Arbeitszeiten verteilt wird. "Mit Zukunftstarifverträgen sollen passgenaue betriebliche Lösungen gefunden werden, die Zusagen für Investitionen, Standorte, Beschäftigung und Qualifizierung enthalten", erklärte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann.

Die Metallarbeitgeber verweisen darauf, dass es wegen der Corona-Krise keinen Spielraum für Einkommensverbesserungen gebe. Sie erwarten daher schwierige Verhandlungen.

Die Tarifrunde fällt in eine Zeit, da die Geschäfte vieler Unternehmen wegen der Corona-Krise eingebrochen sind und sie sich gleichzeitig auf die Digitalisierung und den strengeren Klimaschutz umstellen müssen. Diese Transformation gefährdet nach Schätzungen der Gewerkschaft bis zu 250.000 Arbeitsplätze, viele davon in der Automobilindustrie, wo die IG Metall besonders viele Mitglieder hat. Eine Arbeitszeitverkürzung mit teilweisem Lohnausgleich betrachtet sie als Instrument, um in den Unternehmen so viele Beschäftigte wie möglich an Bord zu halten.

Bayerische Motoren Werke AG

WKN 519000 ISIN DE0005190003

Mercedes-Benz Group AG

WKN 710000 ISIN DE0007100000

Siemens AG

WKN 723610 ISIN DE0007236101

Volkswagen AG Vz.

WKN 766403 ISIN DE0007664039