Reuters

Schweizer Infrastruktur-Investor steckt 530 Mio in BayWa r.e

09.12.2020
um 07:12 Uhr

München (Reuters) - Der Münchner Agrarhandelskonzern BayWa bekommt die langersehnte Kapitalspritze für seine Wind- und Solar-Sparte.

Der schweizerische Infrastruktur-Investor Energy Infrastructure Partners (EIP) zahlt 530 Millionen Euro für eine Beteiligung von 49 Prozent an der BayWa r.e., in der der Konzern seine Projekte mit Erneuerbaren Energien gebündelt hat. Dies sei die größte Transaktion in der Geschichte der BayWa, sagte Vorstandschef Klaus Josef Lutz am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Er hatte einen Minderheits-Kapitalgeber gesucht, um das lukrative Geschäft schneller ausbauen zu können. Die Verhandlungen zogen sich aber - unter anderem wegen der Corona-Krise - hin.

"Zusammen mit unserem 2019 platzierten Green Bond haben wir in weniger als zwei Jahren 1,03 Milliarden Euro am Kapitalmarkt für das Geschäftsfeld Regenerative Energien akquiriert", sagte Lutz. Er will künftig mehr Solar- und Windkraftwerke auf die eigene Bilanz nehmen, um einen stetigen Mittelzufluss zu erzeugen. Die BayWa r.e. wird bei der Transaktion mit gut einer Milliarde Euro bewertet, die BayWa AG kommt insgesamt auf einen Börsenwert von 1,15 Milliarden Euro.

EIP ist aus der Credit Suisse Energy Infrastructure Partners hervorgegangen, die die Schweizer Bank 2014 zusammen mit dem Management gegründet hatte. Erst im laufenden Jahr übernahmen die Manager des Infrastrukturinvestors die Mehrheit. EIP verwaltet eigenen Angaben zufolge insgesamt drei Milliarden Franken von institutionellen Anlegern. Dazu gehört ein eine Milliarde Euro schwerer Investmentfonds, der in Energie-Infrastruktur in Europa investiert. EIP ist unter anderem am Ostsee-Windpark Arkona vor der Insel Rügen beteiligt und hält einen Minderheitsanteil am schweizerischen Wasserkraftwerks-Betreiber Alpiq.

Baywa AG

WKN 519406 ISIN DE0005194062

Credit Suisse Group AG

WKN 876800 ISIN CH0012138530