Reuters

Batteriehersteller Solarwatt lotet Kooperation mit Autobauer aus

09.12.2020
um 17:57 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Der Modul- und Batterie-Hersteller Solarwatt ist in Gesprächen mit einem Autokonzern über Möglichkeiten einer Zusammenarbeit.

Dabei könne es darum gehen, Elektroautos mit Strom anzutreiben, der von Solarmodulen auf dem Hausdach erzeugt wird, sagte Vorstandschef Detlef Neuhaus der Nachrichtenagentur Reuters in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview. Solarwatt baue die Kapazitäten aus und habe diese Option dabei im Blick. Die Firma, die bisher Verluste schreibt, sei auf Wachstumskurs und rechne mit steigenden Umsätzen. 2021 peile Solarwatt Erlöse von 140 bis 150 Millionen Euro an, das wäre ein Zuwachs von etwa 20 Prozent. Die hohen Kosten für Forschung und Entwicklung der Photovoltaik-Systeme drücken auf die Margen. 2023 könne die Gewinnschwelle erreicht werden, sagte der Vorstandschef.

"Der Markt hat gut funktioniert, und wir werden unser erfolgreichstes Jahr hinlegen", sagte Neuhaus. Das Jahr 2020 habe die eigenen Erwartungen übertroffen. Neuhaus hofft, dass dieser Trend anhält. Immer mehr Menschen, die ein Haus bauten oder modernisierten, oder Mittelständler, die viel Strom verbrauchten, setzten auf Solarstrom. Der Modul-Absatz könne 2021 auf 280 bis 300 Megawatt klettern von rund 250 Megawatt in diesem Jahr. Vom 2021 an werde Solarwatt von einer zusätzlichen Produktionsreihe in Dresden profitieren. Das Unternehmen gehört mehrheitlich dem BMW-Erben Stefan Quandt.

Grund für die steigende Nachfrage nach Solarmodulen und Speichern sind fallende Erzeugungskosten vor Ort. Die Kosten für die Stromerzeugung in Solar-Großanlagen sind in den vergangenen fünf Jahren um 45 Prozent gefallen. Bei Häuslebauern sind die Einsparungen nicht ganz so groß, aber groß genug, um eigenen Strom günstiger zu erzeugen als er aus dem Netz zu beziehen ist. In Deutschland sind Solarmodule mittlerweile auf zwei Millionen Hausdächern verbaut.

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