Reuters

Auto1 fährt trotz Umsatzrückgang in schwarze Zahlen

10.12.2020
um 08:12 Uhr

Berlin (Reuters) - Der Berliner Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1 hat im dritten Quartal trotz eines Umsatzrückgangs sein Ergebnis verbessert.

"Es ist das erste Mal, dass wir so deutlich in den schwarzen Zahlen gelandet sind", sagte Firmenmitgründer Christian Bertermann in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview der Nachrichtenagentur Reuters. Auto1, an dem der japanische Technologieinvestor Softbank beteiligt ist, strebt Insidern zufolge im kommenden Jahr an die Börse und könnte dabei eine Bewertung von fünf Milliarden Euro erzielen.

Im dritten Quartal setzte dem Unternehmen die Corona-Krise zwar weniger zu als im von Lockdowns dominierten Vorquartal. Trotzdem gab der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17 Prozent auf 769 Millionen Euro nach. Das bereinigte Betriebsergebnis legte auf 16 Millionen Euro zu nach einem Verlust von 11,5 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Insgesamt verkaufte der Börsenkandidat über seine verschiedenen Plattformen wie Auto1.com, wirkaufendeinauto.de und Autohero 120.000 Wagen. Unbekannt ist, wie viele Fahrzeuge es im dritten Quartal 2019 waren. Bertermann sagte zwar: "Es gibt in der Corona-Krise den Trend zum eigenen Wagen, weil jeder vom Rückzugsraum Auto profitieren will." Doch die Unsicherheit in der Pandemie führt offenbar genauso zu Zurückhaltung beim Kauf von Gebrauchtwagen wie bei Neuwagen.

Um wieder auf den Wachstumspfad zurückzufinden, will Auto1 nun mehr Fahrzeuge selbst online direkt veräußern. Bisher ist der Ankauf von Privatwagen und der Weiterverkauf an Händler das Brot- und Butter-Geschäft der Berliner. "Jetzt werden wir stark in den Online-Verkauf von Fahrzeugen an Endkunden investieren", kündigte der 36-jährige Bertermann an. Wegen der hohen Ausgaben für die Expansion des Autohero genannten Geschäfts "wird Auto1 in den nächsten Jahren nicht profitabel sein". Neben mehr Marketing will das 2012 gegründete Unternehmen Geld in verglaste Transporter stecken, die den Blick auf das verkaufte Auto freigeben und damit bei jeder Auslieferung für zusätzliche Aufmerksamkeit sorgen sollen.

Carmax Inc.

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