Reuters

Russland nimmt Arbeit an Nord Stream 2 wieder auf

11.12.2020
um 17:22 Uhr

Moskau (Reuters) - Trotz der US-Sanktionsdrohungen nimmt Russland nach einjähriger Unterbrechung die Bauarbeiten an der umstrittenen Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 wieder auf.

Das Pipeline-Verlegungsschiff Fortuna werde ein Teilstück von 2,6 Kilometern in deutschem Hoheitsgebiet in einer Tiefe von weniger als 30 Metern verlegen, teilte die Betreibergesellschaft am Freitag mit. Bei allen Bauarbeiten halte sich das Unternehmen an die erforderlichen Genehmigungen. Inzwischen sind etwa 90 Prozent der nach Deutschland führenden Röhre fertiggestellt, es fehlt noch ein Teilstück von noch mehr als 100 Kilometern Länge. Unter dem Druck der USA waren die Arbeiten jedoch seit Dezember 2019 weitgehend zum Erliegen gekommen.

Nord Stream 2 ist die zweite Ostsee-Pipeline zwischen Russland und Deutschland, sie soll russisches Erdgas nach Westeuropa bringen. Der Regierung in Washington ist die Leitung ein Dorn im Auge; sie beklagt, dass sich die Europäer von russischem Erdgas abhängig machen. Zugleich wollen die USA eigenes Erdgas nach Europa verkaufen. Russland dringt auf Fertigstellung der Pipeline. Deutschland hat wiederholt Drohungen der USA mit Sanktionen gegen den Bau der Leitung zurückgewiesen.

Hinter dem Pipeline-Projekt steht der russische Staatskonzern Gazprom, der die Hälfte der geplanten Gesamtkosten von 9,5 Milliarden Euro stemmen soll. Die andere Hälfte finanzieren fünf europäische Energieunternehmen, wie Wintershall Dea, OMV sowie Uniper, Royal Dutch Shell und Engie.

OMV AG

WKN 874341 ISIN AT0000743059

Shell PLC

WKN A0D94M ISIN GB00B03MLX29