Reuters

Weitere Bau-Unterbrechungen bei Tesla in Grünheide

18.12.2020
um 14:22 Uhr

Berlin (Reuters) - Nach den Rodungsarbeiten muss der Elektroautobauer Tesla nun bei seiner im Bau befindlichen Fabrik im brandenburgischen Grünheide auch die Arbeiten in der Lackiererei zunächst einstellen.

Der Einbau der Maschinen dort dürfe erst fortgesetzt werden, wenn der US-Konzern eine entsprechende Sicherheitsleistung für etwaige Rückbaukosten hinterlegt habe, teilte das Landesumweltamt in Potsdam am Freitag mit. Der "Tagesspiegel" hatte als erstes darüber berichtet und gemeldet, Tesla müsse einen Pfand in Höhe von 100 Millionen Euro aufbringen. Im dritten Quartal hatte der Branchenprimus 8,8 Milliarden Dollar erlöst. Tesla war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Wenn das Geld angekommen sei, könnten Maßnahmen wie die Rodung und der Aufbau der Lackiererei fortgesetzt werden, hieß es beim Landesumweltamt. Ob aber die Rodung tatsächlich wiederaufgenommen werden kann, ist fraglich: Das Berlin-Brandenburger Oberverwaltungsgericht hatte eine Zwischenanordnung erlassen, wonach die geplante Abholzung von 82,2 Hektar unterbrochen werden muss. Eine Entscheidung sei noch am Freitag möglich, sagte eine Gerichtssprecherin. Der Naturschutzbund und Grüne Liga haben geklagt, weil sie befürchten, dass die auf dem Gelände lebende streng geschützte Schlingnatter sowie die Zauneidechse durch die Abholzung gefährdet sind. Diese befänden sich bereits in ihren Winterquartieren.

Die Genehmigung für die Abholzung weiterer Waldflächen für die Errichtung von Leitungssystemen und Lagerflächen war erst Ende November erteilt worden. Bisher gibt es noch keine endgültige Baugenehmigung für die Tesla-Fabrik, die aber angesichts mehrerer vorläufiger Genehmigungen gewaltige Fortschritte macht. Im Sommer sollen bereits die ersten Elektroautos produziert werden. Mit einer Entscheidung hinsichtlich einer endgültigen Baugenehmigung des zuständigen Landesumweltamtes wird in Kürze gerechnet. Ein neuer Bebauungsplan für das Gebiet wurde bereits beschlossen, wofür sich Firmenchef Elon Musk via Twitter auf deutsch bedankte: "Dankeschön Brandenburg und Grünheide!".

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WKN A1CX3T ISIN US88160R1014