Reuters

Airbus fordert EU-Reaktion nach US-Ankündigung weiterer Strafzölle

31.12.2020
um 12:12 Uhr

Brüssel/Washington (Reuters) - Der Flugzeugbauer Airbus hat die Europäische Union nach der US-Ankündigung neuer Strafzölle zum Handeln aufgefordert.

Airbus vertraue darauf, dass Europa angemessen auf den US-Vorstoß reagieren und seine Interessen verteidigen werde, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Dabei gehe es auch um die Interessen all der Unternehmen und Branchen aus Europa, die von den unberechtigten und kontraproduktiven Zöllen der USA betroffen seien.

Das US-Handelsministerium hatte am Mittwoch mitgeteilt, im Streit über Subventionen für Airbus und den US-Rivalen Boeing weitere Strafzölle zu erheben. Auf Einfuhren von Teilen zum Flugzeugbau, bestimmte Weine sowie Cognacs und andere Brände aus Deutschland und Frankreich würden nun Abgaben erhoben, hatte es geheißen. Details werde es "in Kürze" geben. Die EU habe Zölle gegen die USA falsch berechnet, die nach einem Urteil der Welthandelsorganisation (WTO) im laufenden Streit zulässig wären. "Die EU muss Maßnahmen ergreifen, um diese Ungerechtigkeit auszugleichen."

Beide Seiten werfen sich in dem seit 16 Jahren schwelenden Disput vor, ihren jeweiligen Flugzeugbauer rechtswidrig zu unterstützen und ihm damit einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Die WTO hatte den USA 2019 grünes Licht für milliardenschwere Strafzölle auf Flugzeuge und andere EU-Importe wie Wein und Käse gegeben, die EU erhielt im Oktober die Genehmigung, im Gegenzug US-Einfuhren höher besteuern zu dürfen.

Airbus SE

WKN 938914 ISIN NL0000235190

Boeing Co.

WKN 850471 ISIN US0970231058