Reuters

Wieder mehr Euro-Blüten in Deutschland im Umlauf - Schaden aber geringer

22.01.2021
um 13:27 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Im Deutschland waren im vergangenen Jahr wieder mehr Euro-Blüten im Umlauf.

Allerdings nahm wegen der Corona-Krise die Zahl der aufgegriffenen Fälschungen im Verlauf des Jahres ab, wie die Bundesbank am Freitag mitteilte. "Das hängt damit zusammen, dass Haushalte 2020 ihren Konsum generell eingeschränkt haben und weniger Gelegenheiten zur Bargeldzahlung hatten, etwa in Restaurants oder auf Weihnachtsmärkten", erläuterte Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann. Der von den Fälschern verursachte Schaden sank von 3,3 auf 2,9 Millionen Euro.

Insgesamt wurden 2020 in Deutschland rund 58.800 falsche Euro-Scheine sichergestellt - ein Anstieg von 6,5 Prozent binnen Jahresfrist. Wegen der Eindämmungsmaßnahmen und der Geschäftsschließungen hatten es die Fälscher aber zunehmend schwerer, je weiter das Jahr voranschritt. Laut Bundesbank lag die Zahl der Blüten im zweiten Halbjahr mit rund 24.700 erheblich niedriger als in den ersten sechs Monaten des Jahres, als noch rund 34.100 falsche Euro-Scheine aufgegriffen wurden.

Die Anzahl der 10- und 20-Euro-Fälschungen am Gesamtaufkommen erhöhte sich deutlich. 2020 waren 46 Prozent aller Blüten falsche Zehner und Zwanziger, 2019 lediglich 28 Prozent. Der Anteil der falschen Fünfziger ging dagegen von 56 auf 41 Prozent Prozent zurück. Laut Bundesbank ist in Deutschland die Gefahr weiterhin sehr gering, mit Falschgeld in Kontakt zu kommen. "Rein rechnerisch entfallen pro Jahr rund sieben falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner", sagte Beermann.

Auch die Europäische Zentralbank wies am Freitag in einer Mitteilung darauf hin, dass Euro-Scheine nach wie vor als Zahlungsmittel sicher seien. Insgesamt wurden laut EZB 2020 rund 460.000 Euro-Blüten aus dem Verkehr gezogen. Das sei ein Rekordtiefstand und ein Rückgang von 17,7 Prozent im Vergleich zu 2019. Etwa 94,5 Prozent aller Fälschungen wurden im Euro-Raum aufgegriffen, 2,8 Prozent in EU-Ländern, die nicht den Euro haben, und 2,7 Prozent entfielen auf andere Staaten.