Reuters

Iranischer Tanker von Indonesien festgesetzt - Verdacht des Ölschmuggels

25.01.2021
um 11:17 Uhr

Dubai/Jakarta (Reuters) - Nach der Beschlagnahmung eines iranischen Supertankers durch die indonesische Küstenwache droht zwischen beiden Ländern ein Streit wegen mutmaßlichen Ölschmuggels.

Die Führung in Teheran forderte am Montag von Indonesien Details zu dem Vorfall vom Sonntag. Zugleich bemühte sie sich um eine Entspannung der Lage. Es handele sich um ein technisches Problem, das in der Schifffahrt vorkomme, sagte ein Außenamtssprecher. Die iranische Hafenbehörde und die Reederei seien dabei, es zu lösen. Ein Sprecher der indonesischen Küstenwache bekräftigte allerdings den Verdacht des illegalen Öltransports in den Gewässern des Inselstaates. Das iranische Schiff und ein unter Panamas Flagge fahrender Tanker seien "auf frischer Tat ertappt" worden, sagte er zu Reuters. Sie hätten Öl von dem iranischen Tanker auf das andere Schiff umgeladen.

Den Angaben zufolge haben die beiden Schiffe zuvor ihre Nationalflaggen verborgen, die automatischen Identifikationssysteme ausgeschaltet und nicht auf einen Funkruf reagiert. Die 61 Besatzungsmitglieder an Bord der beiden Schiffe seien festgenommen worden, ergänzte der Sprecher der Küstenwache. Dabei handele es sich um iranische und chinesische Staatsbürger. Das indonesische Außen- und Energieministerium äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall. Der iranische Tanker gehört der National Iranian Tanker Company (NITC), das zweite Schiff wird von einer Firma mit Sitz in Shanghai verwaltet. Dem Iran wurde bereits wiederholt vorgeworfen, den Bestimmungsort seiner Ölverkäufe zu verschleiern, indem er die Transponder seiner Tanker deaktiviert, um US-Sanktionen zu umgehen.