Reuters

Triebwerkshersteller Rolls-Royce sieht längere Durststrecke

26.01.2021
um 12:27 Uhr

London (Reuters) - Der britische Triebwerkshersteller Rolls-Royce rechnet mit einer langsameren Erholung des Flugverkehrs in diesem Jahr und düsteren Aussichten für sein Geschäft.

Die Flugstunden dürften wegen der neuerlichen Beschränkungen in der Luftfahrt 2021 nur 55 Prozent des Niveaus von 2019 erreichen, prognostizierte der MTU-Konkurrent am Dienstag. Im Oktober hatte Rolls-Royce noch auf 70 Prozent gehofft. Das beeinträchtigt direkt das Geschäft des Herstellers von Antrieben für die Boeing 787 und den Airbus A350. Die Wartungsintervalle für die Triebwerke hängen von der Zeit in der Luft ab. Zudem zahlen viele Fluggesellschaften inzwischen für die Nutzung der Motoren nach Flugstunden.

Der Konzern erwartet nun einen Mittelabfluss (Cash-flow) von rund zwei Milliarden Pfund in diesem Jahr. Analysten hatten bisher mit maximal 1,55 Milliarden gerechnet. Das schickte die ohnehin gebeutelte Aktie an der Londoner Börse auf Talfahrt: Rolls-Royce büßten 4,7 Prozent auf 93,4 Pence ein. Binnen zwölf Monaten haben sie mehr als die Hälfte ihres Wertes verloren. MTU zeigte sich davon unbeeindruckt: Die Papiere legten im Trend des Marktes 1,4 Prozent zu.

Rolls-Royce bleibt dabei, dass der Cash-flow irgendwann im zweiten Halbjahr wieder positiv werden soll. Bis 2022 peilt der Konzern einen Cash-flow von 750 Millionen Pfund im Jahr an. Das Unternehmen verwies auf neun Milliarden Pfund flüssige Mittel, mit denen man für die Zukunft gerüstet sei. Der Konzern ist gerade dabei, Firmenteile für zwei Milliarden Pfund zu verkaufen, allen voran die spanische Tochterfirma ITP Aero. Als Interessent dafür wird auch MTU gehandelt. Zudem will Rolls-Royce Fabriken schließen und 9000 Stellen streichen und die Kosten damit um eine Milliarde Euro senken.

Airbus SE

WKN 938914 ISIN NL0000235190

Boeing Co.

WKN 850471 ISIN US0970231058

MTU Aero Engines AG

WKN A0D9PT ISIN DE000A0D9PT0

Rolls Royce Holdings PLC

WKN A1H81L ISIN GB00B63H8491