Reuters

IWF - Banken schlagen sich in Corona-Krise weiterhin wacker

27.01.2021
um 14:52 Uhr

Washington/Berlin (Reuters) - Die Finanzbranche zeigt sich nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) in der Coronavirus-Krise stabil.

"Banken waren bisher nicht Teil des Problems", heißt es im Finanzstabilitätsbericht des IWF, der am Mittwoch in Washington veröffentlicht wurde. "Die Banken sind mit viel Kapital und hohen Liquiditätspuffern in die Pandemie gegangen und haben sich bislang als widerstandsfähig erwiesen." Die beispiellosen Corona-Hilfen der Staaten für die Wirtschaft hätten geholfen, dass Kredite weiter zur Verfügung stünden. Trotzdem sei Vorsicht geboten. Das anhaltend niedrige Zinsumfeld kratze an der Profitabilität der Geldhäuser und mache neue Darlehen für sie wenig attraktiv. Banken dürften sich zudem Sorgen machen, dass viele Kredite ausfallen könnten, sobald die staatlichen Stützungsmaßnahmen wegfielen.

Die Risiken für die Finanzstabilität liegen laut IWF insgesamt im Rahmen. "Das darf man aber nicht als gesetzt ansehen." Die Regierungen dürften ihre Corona-Hilfen nicht zu früh beenden. Erst müsse es ein nachhaltigeres Wachstum geben. Als Risiken nannten die Experten hohe Schuldenstände von Unternehmen und Staaten, die geringe Profitabilität der Banken sowie hohe Bewertungen in bestimmten Märkten, weil Investoren angesichts der Mini-Zinsen mittlerweile größere Risiken eingingen. Schwierig sei die Lage vor allem in ärmeren Ländern. Sie könnten den Zugang zum Kapitalmarkt wieder verlieren.

Der IWF hatte sich am Dienstag vergleichsweise optimistisch geäußert und seine Prognose für die Weltwirtschaft in diesem Jahr angehoben. Der Fonds sagt nun ein Wachstum von 5,5 Prozent voraus und damit eine starke Erholung von dem historischen Einbruch 2020.