Reuters

Bundestagsabgeordnete zu GameStop-Turbulenzen - Kleinanleger nicht benachteiligen

29.01.2021
um 12:02 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Börsenturbulenzen rund um den US-Videospielehändler GameStop rufen Finanzpolitiker aus dem Bundestag auf den Plan.

"Handelsplattformen müssen offen für alle Marktteilnehmer sein. Es kann nicht sein, dass eine Vielzahl von Kleinanlegern in einer volatilen Phase vom Handel ausgeschlossen werden und große Hedgefunds haben weiter Marktzugang", sagte Florian Toncar von der FDP am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. "Unsere Aufsichtsbehörden müssen diese Grundsätze rigoros durchsetzen, sie gehören zum Kernbestand offener Kapitalmärkte."

Kleinanleger hatten zuletzt konzertiert Aktien von GameStop und anderen Firmen gekauft und damit Hedgefonds zur Auflösung ihrer Wetten auf den Kursverfall dieser Papiere gezwungen. Dies trieb einige Fonds sogar an den Rand des Ruins. Teilweise schränkten Broker daraufhin den Handel mit diesen Papieren ein. Politiker aus dem US-Kongress kündigten an, den Zustand des Aktienmarktes zum Thema im Parlament zu machen. Im Visier ist dabei der bei Kleinanlegern beliebte Online-Broker Robinhood, der GameStop-Käufe gesperrt hat, Verkäufe aber weiter ermöglichte.

Das Vorgehen von Robinhood werfe Fragen zur Börsenkultur auf, sagte SPD-Finanzpolitiker Jens Zimmermann. Derivate und andere Finanzprodukte könnten zwar die Effizienz von Märkten steigern. "Wir müssen diese Entwicklung aber sehr genau verfolgen."

Fabio De Masi von den Linken sprach von einem Skandal: "Wenn Broker den Handel zum Schutz von institutionellen Anlegern aussetzen, zeigt dies, wie empfindlich Finanzhaie reagieren, wenn ihnen ein Schwarm einen Strich durch die Rechnung macht. Hier muss die Börsenaufsicht einschreiten."

Gamestop Corp.

WKN A0HGDX ISIN US36467W1099