Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung hat sich höhere Ziele für klimaneutrale Kraftstoffe im Verkehr gesteckt.
Bis 2030 soll der Anteil von klimaneutralen Kraftstoffen stärker steigen und damit die sogenannte Treibhausgas-Minderungsquote auf 22 Prozent klettern, wie das Bundeskabinett am Mittwoch beschloss. Derzeit liegt diese noch bei gut sechs Prozent. Die Regierung geht damit über Rahmenbedingungen hinaus, die die EU mit der sogenannten RED-II-Richtlinie festgelegt hat.
Die Ziele gelten in der Regierung als erreichbar, da man sich in der EU auf eine am CO2-Ausstoß ausgerichtete Lkw-Maut sowie auf neue Flottengrenzwerte für Pkw verständigt habe. Grüner Wasserstoff soll doppelt und Strom in Autos dreifach bei der Berechnung der Quote angerechnet werden. Verankert ist zudem erstmals ein Anteil für CO2-freies, in Deutschland getanktes Kerosin im Flugverkehr. Dieser soll 2030 dann zwei Prozent betragen, was auf Basis von 2019 etwa 200.000 Tonnen entspricht. Derzeit ist solcher Kraftstoff noch viermal so teuer wie fossiles Kerosin.
Der Verkehrssektor ist seit langem das größte Problemfeld beim Klimaschutz. Im Vergleich zu 1990 hat er seinen Treibhausgas-Ausstoß bis zur Corona-Krise nicht reduziert. Dies soll jetzt durch E-Mobilität, eine stärkere Ausrichtung der Kfz-Steuer und der Lkw-Maut am CO2-Ausstoß und den Einsatz von Wasserstoff geändert werden.