Reuters

Automarkt in Deutschland auf Talfahrt

03.02.2021
um 13:17 Uhr

Hamburg (Reuters) - Der Automarkt in Deutschland ist inmitten des Lockdowns massiv eingebrochen.

Nach einer Erholung zum Ende des vergangenen Jahres fielen die Pkw-Neuzulassungen im Januar um fast ein Drittel auf knapp 170.000 Fahrzeuge, wie am Mittwoch aus Daten des Flensburger Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) hervorging, die Informationen der Nachrichtenagentur Reuters bestätigten. Grund für die rasante Talfahrt war sowohl des Auslaufen der Mehrwertsteuersenkung als auch die Tatsache, dass die Autohäuser wegen der Bekämpfung der Pandemie geschlossen sind. Viele Privatkunden hatten ihre Autokäufe nach Branchenangaben wegen des bis Ende Dezember befristeten Mehrwertsteuer-Vorteils vorgezogen. Deshalb hatten die Neuzulassungen in dem Monat um knapp zehn Prozent zugelegt, während die Geschäfte im übrigen Jahr eher düster waren. 2020 war der deutsche Pkw-Markt um ein Fünftel auf 2,9 Millionen Fahrzeuge geschrumpft.

Für die Autobauer zeichnen sich nach Meinung von Experten weitere schwierige Wochen ab, bevor die Autokonjunktur mit Zunahme der Impfungen gegen das Corona-Virus in der zweiten Jahreshälfte Fahrt aufnehmen dürfte. Für das laufende Jahr prognostiziert der Verband der Automobilindustrie (VDA) zwar einen Anstieg der Neuzulassungen um acht Prozent auf 3,15 Millionen Fahrzeuge. Damit würde die Pkw-Nachfrage aber noch deutlich unter den rund 3,5 Millionen Fahrzeugen der Jahre 2017 bis 2019 liegen. Hinzu kommt, dass der Mangel an Computerchips den Herstellern in diesem Jahr zu schaffen macht. Wie sich das auf den Autoabsatz auswirkt, ist noch nicht ausgemacht.

In der Flensburger Zulassungsstatistik stand für Januar bei fast allen Automarken ein dickes Minuszeichen. Lediglich der US-Elektroautobauer Tesla und der schwedische Autobauer Volvo konnten ihre Verkäufe steigern. Marktführer VW büßte knapp 30 Prozent ein. Am höchsten war der Rückgang unter den deutschen Marken mit minus 47 Prozent bei Audi. Ford schrumpfte um 41 Prozent, Mercedes um 31 Prozent, BMW um 19 Prozent. Bei Porsche hielt sich der Rückgang mit 3,9 Prozent in Grenzen.

Während der Anteil von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor weiter schrumpfte, legten reine Elektroautos abermals kräftig zu. Ihre Zulassungen verdoppelten sich im Januar auf gut 16.000 Einheiten, der Anteil an den Neuzulassung lag bei knapp zehn Prozent. Noch stärker gefragt waren Plug-in-Hybride, die auf kurzen Strecken batterielektrisch fahren, bevor sich ein Benziner hinzuschaltet. Ihr Anteil lag bei 12,1 Prozent. Der durchschnittlich CO2-Ausstoß der neu zugelassenen Pkw sank um 16,9 Prozent auf 125,9 Gramm pro Kilometer. Er lag damit noch weit hinter dem von der EU für 2021 vorgegebenen Durchschnittswert von 95 Gramm.

Bayerische Motoren Werke AG

WKN 519000 ISIN DE0005190003

Mercedes-Benz Group AG

WKN 710000 ISIN DE0007100000

Nissan Motor Co. Ltd.

WKN 853686 ISIN JP3672400003

Renault S.A.

WKN 893113 ISIN FR0000131906

Tesla Inc.

WKN A1CX3T ISIN US88160R1014

Volkswagen AG Vz.

WKN 766403 ISIN DE0007664039