Reuters

IG Metall fordert rasche Lösung für Thyssens Stahlsparte

04.02.2021
um 18:02 Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Die IG Metall fordert ein Ende der Ungewissheit über die Zukunft der Stahlsparte von Thyssenkrupp.

"Bis März muss was passieren. Es muss Klarheit über die verschiedenen Optionen geben", sagte der nordrhein-westfälische IG Metallchef Knut Giesler der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag. Durch den Verkauf der Aufzugssparte habe man zwar Zeit gewonnen. "Aber der Weg sollte im März klar sein." Dabei geht es um einen Verkauf, einen Spin-off oder einen Umbau in Eigenregie.

Der Aufsichtsrat von Thyssenkruppp beriet am Donnerstag über die Zukunft der Sparte mit ihren rund 27.000 Beschäftigten. Giesler gehört dem Kontrollgremium nicht an, aber diverse Vertreter seiner Gewerkschaft, die sowohl in der Stahlsparte als auch im Gesamtkonzern stark aufgestellt ist.

"Unsere roten Linien sind bekannt", betonte Giesler. "Wir haben einen Tarifvertrag Zukunft. Die dort festgeschriebenen Zusagen zur Arbeitsplatzsicherung, zum Erhalt der Standorte und den Investitionen müssen garantiert werden."

Zurückhaltend äußerte sich der Gewerkschafter zu dem Übernahmeangebot den britischen Konzern Liberty Steel. "Liberty hat eine Idee. Es ist aber unklar, wie diese finanziert werden soll." Es sei noch nicht bewiesen, dass es sich um ein nachhaltiges Konzept handle. "Eine Spin-off-Idee könne interessant sein, wenn sie zur Absicherung des Gesamtkonzerns mit 95.000 Beschäftigung führe.

Giesler forderte erneut eine Unterstützung durch den Staat. Land und Bund könnten sich nicht aus der Verantwortung stehlen. Der Staat müsse helfen. "Er musss dafür sorgen, dass Zehntausende Arbeitsplätze erhalten bleiben." Zudem müsse er ein Interesse daran haben, dass grüner Stahl in Deutschland produziert wird.

thyssenkrupp AG

WKN 750000 ISIN DE0007500001