Reuters

TUI setzt auf Reisefieber der Briten nach raschem Durchimpfen

09.02.2021
um 08:12 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Der Reisekonzern TUI hofft dank der zügigen Corona-Impfkampagne in Großbritannien auf eine rasche Erholung der von der Corona-Pandemie gelähmten Reisenachfrage.

Die Sommersaison könne vom sehr zügigen Impfverlauf in dem für TUI wichtigen Markt profitieren, erklärte das Unternehmen am Dienstag. "Impfungen und Schnelltests machen ein Ende des Stillstands im Tourismus möglich", erkärte TUI-Chef Fritz Joussen. Er hoffe, dass nach verhaltenem Start auch in anderen Ländern mehr Energie auf Impfungen und die Verfügbarkeit von Schnelltests gelegt werde. Damit wäre die Basis für eine Rückkehr zu offenen Grenzen geschaffen.

TUI zählte zuletzt trotz der großen Unsicherheit darüber, wann die Pandemie unter Kontrolle und Reisen wieder möglich ist, 2,8 Millionen Buchungen. Das entspreche 56 Prozent des Buchungsstands zum selben Zeitpunkt im Vorkrisenjahr 2019. Der weltweit größte Reisekonzern plant weiter, 80 Prozent des Sommerprogramms 2019 realisieren zu können. Die Durchschnittspreise lägen 20 Prozent höher als vor zwei Jahren.

Im ersten Quartal seines Geschäftsjahres 2020/21 machte der mit fast fünf Milliarden Euro staatlicher Finanzhilfen gestützte Reiseriese wegen der Corona-Krise noch hohen Verlust. Bei einem Umsatz von 468 Millionen Euro (Vorjahr: 3,85 Milliarden Euro) fiel von Oktober bis Dezember ein operativer Verlust von fast 699 Millionen Euro an. Im Vorjahreszeitraum, also vor Ausbruch der Pandemie, betrug der im Winter übliche Fehlbetrag 147 Millionen Euro. TUI stemmte sich mit Kostensenkungen, vor allem durch Personalabbau, gegen die schwere Krise. Zuletzt seien nur noch 300 Millionen Euro Liquidität pro Monat abgeflossen nach zuvor bis zu 450 Millionen Euro. Anfang Februar verfügte der Konzern über 2,1 Milliarden Euro liquider Mittel.