Reuters

IG Metall droht in Bayern mit Warnstreiks ab Anfang März

10.02.2021
um 13:07 Uhr

München (Reuters) - Die Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie in Bayern sind ins Stocken geraten.

Zwei Expertenrunden, in denen die IG Metall und der Arbeitgeberverband VBM Lösungen suchen wollten, blieben ohne Ergebnis, wie der bayerische IG-Metall-Chef Johann Horn am Mittwoch in München sagte. "Wir kommen da nicht zusammen." Am Montag ist nun die dritte Verhandlungsrunde angesetzt. Horn forderte die Arbeitgeber auf, dann ein Angebot vorzulegen. Er fürchte aber, dass es nicht anders ausfallen werde als die Offerte in Nordrhein-Westfalen, die die IG Metall bereits als inakzeptabel zurückgewiesen hatte.

Horn betonte, die Gewerkschaft sei trotz der Corona-Pandemie arbeitskampffähig. Die Friedenspflicht, während der Streiks ausgeschlossen sind, endet am 1. März, für den die IG Metall einen bundesweiten Aktionstag geplant hat. "Und wenn es nötig ist, beginnen wir am Tag danach mit unseren Warnstreiks", sagte der Bezirksleiter. Der Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie (VBM) kritisierte die Streikpläne: "Das ist der gegenwärtigen Situation nicht angemessen und schadet der Tarifpartnerschaft", sagte Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.

Einer der größten Knackpunkte in den Verhandlungen ist laut der IG Metall die Forderung der Arbeitgeber, künftig automatisch vom Tarifvertrag abweichen zu können, wenn bestimmte Kennzahlen im Unternehmen nicht erreicht würden. Es gebe "einige Kräfte im Arbeitgeberlager, die die Corona-Krise ausnutzen wollen, um die Geltung der Tarifverträge anzugreifen", sagte Horn. Die IG Metall setzt zur Vermeidung von Arbeitsplatzverlusten auf eine Verkürzung der Arbeitszeit. Dabei ist aber strittig, wie große Abstriche die Beschäftigten dafür machen sollen.

Bayerische Motoren Werke AG

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