Reuters

Commerzbank strebt für 2021 wieder schwarze Zahlen an

11.02.2021
um 08:42 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die Commerzbank will zügig mit dem geplanten Umbau starten und bereits in diesem Jahr wieder Gewinne schreiben.

"Wir wollen nachhaltig profitabel werden und unsere Zukunft als eigenständige Kraft im deutschen Bankenmarkt selbst gestalten", sagte der neue Vorstandschef Manfred Knof am Donnerstag. "Dafür müssen wir die Bank in den kommenden Jahren tiefgreifend restrukturieren." Für 2021 strebt die zweitgrößte deutsche Privatbank ein positives Betriebsergebnis an. 2024 soll dieses auf 2,7 Milliarden Euro steigen. Die Bank streicht im Zuge ihres Umbaus 10.000 Stellen und schließt fast jede zweite Filiale. In Deutschland fällt jeder dritte Job weg.

Noch in diesem Jahr sollen 190 Zweigestellen geschlossen werden, wie Knof ankündigte. Insgesamt hat die Bank derzeit bundesweit 790 Filialen. Im Firmenkundengeschäft werden unter anderem Standorte im Ausland dicht gemacht. Insgesamt will Knof das Institut digitaler machen. Dabei helfen soll die Direktbank Comdirect, die kürzlich in den Konzern zurückintegriert wurde. Dafür braucht die Bank auch neue Mitarbeiter - sie will rund 2500 neue Stellen schaffen. Netto beläuft sich der Jobabbau des Konzerns damit auf 7500 Arbeitsplätze. Die Rahmenbedingungen für die Personalkürzungen will Knof bis zur Hauptversammlung in trockenen Tüchern haben.

RISIKOVORSORGE SOLL SINKEN

Im vergangenen Jahr wurde das Ergebnis der Commerzbank stark von der Corona-Krise belastet. Der operative Verlust belief sich auf 233 Millionen Euro. Wegen Kosten für den Konzernumbau und Abschreibungen auf Firmenwerte stand unter dem Strich ein Minus von 2,9 Milliarden Euro nach einem Gewinn von 585 Millionen Euro im Jahr 2019.

Die Commerzbank ist wegen ihrer Ausrichtung auf deutsche Mittelständler besonders stark von den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie betroffen. Für dieses Jahr erwartet sie eine Risikovorsorge für drohende Kreditausfälle in Höhe von 0,8 bis 1,2 Milliarden Euro. 2020 legte das Geldhaus 1,8 Milliarden Euro zur Seite für faule Darlehen, genauso viel wie die deutlich größere Deutsche Bank.

Commerzbank AG

WKN CBK100 ISIN DE000CBK1001