Reuters

Merkel - Müssen mit vorsichtigem Vorgehen dritte Corona-Welle vermeiden

11.02.2021
um 09:52 Uhr

Berlin (Reuters) - Bundeskanzlerin Angela Merkel plädiert dafür, mit einem vorsichtigen Öffnungskurs zu verhindern, dass Virus-Mutationen eine dritte große Corona-Welle auslösen.

"Ich glaube nicht, dass das Hin und Her - einmal Öffnen, einmal Schließen - für die Menschen mehr Berechenbarkeit bringt als ein paar Tage länger zu warten", sage Merkel am Donnerstag in einer Regierungserklärung im Bundestag. Die Kanzlerin verteidigte dabei die von Bund und Ländern am Mittwoch beschlossene Verlängerung des Lockdowns bis zum 7. März als "geeignet, erforderlich und verhältnismäßig". Es sei richtig, dass man sich für weitere Öffnungsschritte keine Daten gesetzt habe, sondern diese an Inzidenz-Werte binde. Zugleich betonte die Kanzlerin, dass sie selbst für eine spätere Öffnung der Grundschulen plädiert habe, die Länder aber die Kultushoheit hätten. Viele wollen die Schulen bereits wieder am 22. Februar öffnen.

Sie sehe gute Chancen, dass Anfang März dennoch bundesweit eine Sieben-Tages-Inzidenz von 50 erreicht werden könne. Merkel bekräftigte zudem die Zusage der Regierung, allen Bürgern bis Ende des Sommers ein Impfangebot zu machen. Die Regierung werde überall tätig werden, wo es die Möglichkeit gebe, die Produktion von Corona-Impfstoff noch zu erhöhen.

Merkel sagte rückblickend, dass man eine zweite große Corona-Welle im Herbst wegen mangelnder Konsequenz der damaligen Beschlüsse bekommen habe. Man habe nicht ausreichend auf die Warnungen einiger Wissenschaftler vor einem erneuten Hochschnellen der Infektionszahlen gehört. Auch im Oktober hatten die Ministerpräsidenten härtere Maßnahmen zunächst abgelehnt.