Reuters

DIHK erwartet 2021 nur moderate Erholung der Wirtschaft von Corona-Krise

11.02.2021
um 10:07 Uhr

Berlin (Reuters) - Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag rechnet auf Basis einer Umfrage unter mehr als 30.000 Unternehmen mit einer vergleichsweise schwachen Erholung der Wirtschaft von der Corona-Krise.

Das Bruttoinlandsprodukt dürfte 2021 um 2,8 Prozent zulegen, teilte der DIHK am Donnerstag in Berlin mit. Damit ist der Verband pessimistischer als viele Experten und auch die Bundesregierung. Letztere geht für dieses Jahr von einem Wachstum von 3,0 Prozent aus, nachdem es 2020 wegen der massiven Einschränkungen im Zuge der Pandemie ein Minus von fünf Prozent gab. Der DIHK rechnet 2021 mit einem Zuwachs der privaten Konsumausgaben um 4,0 Prozent. Der Export sollte zudem um 6,0 Prozent anziehen.

Auffällig ist, dass die Corona-Krise Unternehmen sehr unterschiedlich trifft. Insgesamt bleibt die Lage aber angespannt. Gegenüber Herbst habe sie sich in der Industrie deutlich aufgehellt, im Handel und bei den Dienstleistern habe sich das Bild dagegen verschlechtert. Gewinner der Krise sind demnach unter anderem IT-Dienstleister, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer. Kongress- und Messeveranstalter sowie Künstler kämpfen dagegen um ihre Existenz.

Die Geschäftserwartungen haben sich im Vergleich zur Herbst-Umfrage leicht eingetrübt. Knapp ein Drittel der Unternehmen rechnet in den kommenden zwölf Monaten mit einer negativen Entwicklung, rund ein Fünftel erwartet eine Verbesserung. "Das am häufigsten genannte Geschäftsrisiko für die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten ist die mangelnde Nachfrage nach Produkten, Waren und Dienstleistungen."

Trotzdem scheuen Firmen deutlich seltener als im Herbst Investitionen, auch wenn der langjährige Schnitt hier noch nicht erreicht wird. 22 Prozent der Unternehmen gaben laut DIHK an, in den nächsten Monaten mehr zu investieren. Vor allem die Industrie blickt optimistischer in die Zukunft. 30 Prozent gehen von einem Rückgang der Investitionen aus.