Reuters

Einzelhandel enttäuscht von Corona-Beschlüssen - Umsatzminus 2021 befürchtet

11.02.2021
um 10:52 Uhr

Berlin (Reuters) - Die deutschen Einzelhändler blicken wegen des verlängerten Lockdowns extrem pessimistisch nach vorn.

Die Umsätze der gesamten Branche dürften 2021 um vier Prozent sinken, sollten die Läden erst im April öffnen können, erklärte der Branchenverband HDE am Donnerstag. Sollte wegen der Corona-Einschränkungen erst im Mai eine Öffnung möglich sein, dürften die Erlöse sogar um sechs Prozent sinken. Bei einer Öffnung im März würden die Umsätze voraussichtlich auf dem Niveau von 2020 stagnieren.

Die jüngsten Beschlüsse von Bund und Ländern sieht der HDE als "Wortbruch der Politik". Diese habe ihre Hausaufgaben nicht gemacht "und bleibt in dieser für uns alle dramatischen Situation den vor Wochen versprochenen Plan zum Ausstieg aus dem Lockdown schuldig", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Pro geschlossenem Verkaufstag verlieren demnach die Einzelhändler Umsätze von rund 700 Millionen Euro. Nach einer aktuellen HDE-Umfrage unter 1000 Unternehmen sieht sich mehr als jeder zweite vom Lockdown betroffene Händler ohne weitere staatliche Hilfen in Existenzgefahr.