Reuters

HCOB-Bank kommt gut durch Krise und schielt schon auf Zukäufe

11.02.2021
um 14:32 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Hamburg Commercial Bank (HCOB) hat trotz der Corona-Krise im vergangenen Jahr ihren Gewinn mehr als verdreifacht.

Das Vorsteuerergebnis stieg auf 257 (Vorjahr: 77) Millionen Euro und profitierte dabei von Einmaleffekten wie dem Verkauf von Immobilien, wie die ehemalige HSH Nordbank am Donnerstag mitteilte. HCOB-Chef Stefan Ermisch sprach von exzellenten Zahlen. Man habe die Bilanzsumme um knapp 30 Prozent gesenkt, Risikoaktiva abgebaut und die Kernkapitalquote auf 27 Prozent erhöht. Dies sei ein Spitzenwert in ganz Europa. Nach der Privatisierung als ehemalige Landesbank habe man zwei Drittel der dreijährigen Transformation geschafft. "Wir sind mindestens im Zeitplan, in manchen Aspekten sogar deutlich weiter.

Das Institut war Ende 2018 als erste Landesbank privatisiert worden und ging für eine Milliarde Euro an Finanzinvestoren um Cerberus und JC Flowers. Die HCOB will ihren Schrumpfkurs fortsetzen und die Rendite vor Steuern bis 2022 von zuletzt vier Prozent auf über neun Prozent steigern. Von den 2018 noch 1716 (2020: 1122) Vollzeitstellen sollen nur etwa 700 übrig bleiben. Ermisch bezeichnete den Personalabbau als schmerzhaft, aber notwendig.

Der Manager sprach von rund 100 Millionen Euro Rückenwind durch Einmaleffekte. Wichtiger sei, dass die Bank ihre Kernerträge 2020 spürbar erhöht habe. Um sich vor Folgen der Corona-Krise und der Rezession zu wappnen, erhöhten die Hamburger wie andere Banken ihre Risikovorsorge massiv. Für 2021 peilt Ermisch an, das Konzernergebnis von 102 Millionen Euro auf 135 Millionen Euro zu steigern - dann ohne Einmaleffekte.

Zum 1. Januar 2022 soll das Institut in das Haftungssystem der privaten Banken wechseln, was an die Erfüllung von Auflagen geknüpft ist. Diese Kriterien habe man bereits 2020 erreicht, sagte Ermisch. Er sei zuversichtlich, dass dies auch in diesem Jahr gelinge. Der HCOB-Chef erwartet, dass es 2022/23 "Opportunitäten" im deutschen Bankenmarkt geben werde, wenn die Folgen von Rezession und Corona verdaut seien. Das eine oder andere Geldhaus sei sicher gezwungen, Portfolios abzugeben. "Dann wollen wir auch in der Lage, sein Dinge zu kaufen", sagte Ermisch. "Es kann auch sein, dass man sich mit anderen Banken zusammenschließt in irgendeiner Form, aktiv oder passiv." Man werde sich alles anschauen und baue derzeit das nötige Kapital dafür auf.

CBS CORP. B DL -,001