Reuters

Bundesamt sieht positiven Trend - 2020 deutlich weniger Stickoxid in der Luft

16.02.2021
um 10:07 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Luftbelastung mit Stickoxiden (NOx) ist 2020 erheblich gesunken.

Nur noch zwei bis drei Prozent der Mess-Stationen an Straßen hätten den Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft im Jahresmittel überschritten, teilte das Umweltbundesamt am Dienstag mit. 2019 hätten noch 21 Prozent der Stationen zu hohe Werte registriert. "Insgesamt ist die Belastung mit Stickstoffdioxid deutschlandweit damit weiter deutlich rückläufig", erklärte die Behörde nach einer vorläufigen Auswertung von rund 400 Mess-Einrichtungen. Die Corona-Pandemie sei nur geringfügig für den Rückgang verantwortlich. Lediglich im März und April habe es wegen weniger Verkehr auf der Straße niedrigere Werte gegeben. Stickoxide lösen Atemwegserkrankungen aus und werden maßgeblich durch den Straßenverkehr, besonders durch ältere Diesel produziert.

Im Hamburg und München sei allerdings noch zuviel NOx in der Luft festgestellt worden, hieß es weiter. Überschreitungen in weiteren Städten wie in Stuttgart seien bei der Auswertung zusätzlicher Daten noch zu erwarten.

Deutschland hatte in vielen Städten seit 2010 jahrelang die Grenzwerte der EU hier teils massiv überschritten, was ein Vertragsverletzungsverfahren nach sich zog. Zeitweise drohten flächendeckende Fahrverbote für Diesel, der Wert gerade älterer Fahrzeuge gab drastisch nach. Die Autobranche bot Abwrackprämien an, um die Flotte zu modernisieren. Mit Software-Updates für Motoren konnten die Abgaswerte gedrückt werden. Auch Nachrüst-Sätze zur Abgasreinigung für Autos und Lkw kamen auf den Markt. Schon vor der Corona-Pandemie besserte sich die Luft merklich. Der Austausch älterer Diesel durch moderne und saubere Fahrzeuge war dabei entscheidend.

Bayerische Motoren Werke AG

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Mercedes-Benz Group AG

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