Reuters

RKI meldet gestiegene Corona-Neuinfektions-Zahlen

16.02.2021
um 10:57 Uhr

Berlin (Reuters) - Das Robert-Koch-Institut hat am Dienstag erstmals seit längerem wieder eine im Vergleich zur Vorwoche gestiegene Zahl an Corona-Neuinfektionen gemeldet.

Mit 3856 gemeldeten Neuinfektionen lag die Zahl um rund 480 Fälle höher als am Dienstag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz verharrt bei 58,7 (Vortag 58,9). Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Ziel von Bund und Ländern ist ein Wert von 50, um das Gesundheitssystem zu entlasten. Ab einem dauerhaften Wert von unter 35 soll es weitere Lockdown-Öffnungen geben.

Sowohl das Gesundheitsministerium als auch das Robert-Koch-Institut äußerten sich auf Anfrage zurückhaltend über die Gründe des leichten Anstiegs. "Generell sollte man einzelne Tageswerte nicht überinterpretieren", sagte eine RKI-Sprecherin. Verwiesen wird im Gesundheitsministerium auch auf Faktoren wie die erneute Zunahme der Tests - durch die mehr Infektionen festgestellt werden.

Allerdings wird sowohl im Gesundheitsministerium als auch im RKI betont, dass sich auch die Auswirkungen der stärkeren Verbreitung der ansteckenderen Mutationen zeigen könnten. "Trotz aktuell sinkender Fallzahlen besteht durch das Auftreten verschiedener Virusvarianten ein erhöhtes Risiko einer erneuten Zunahme der Fallzahlen", schrieb das RKI in seinem Situationsbericht vom Montagabend.

Davor warnt auch der Leiter der Abteilung System Immunologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig, Michael Meyer-Hermann. Sollte sich die Mutante B117 schneller ausbreiten als erwartet, könne es sein, dass die angestrebte Inzidenz 35 mit dem aktuellen Lockdown gar nicht zu erreichen sei, sagte Meyer-Hermann im "Tagesspiegel".