Reuters

Bullard (Fed) - Mit Herunterfahren von Wertpapierkäufen nichts überstürzen

16.02.2021
um 15:32 Uhr

Washington (Reuters) - Der US-Währungshüter James Bullard mahnt trotz guter Aussichten für eine durchgreifende Konjunkturerholung zur Geduld beim Herunterfahren der Wertpapierkäufe der Notenbank (Fed).

Es gebe keinen Grund, dabei etwas zu überstürzen, sagte der Chef des Notenbankbezirks St. Louis am Dienstag dem Sender CNBC. Die Zentralbank stützt die von der Pandemie gebeutelte Konjunktur derzeit unter anderem mit monatlichen Wertpapierkäufen im Volumen von 120 Milliarden Dollar. Sie hat signalisiert, dass sie ihre Käufe erst dann zurückfahren wird, wenn sich die Bedingungen am Jobmarkt und die Inflation durchgreifend verbessern.

Doch mit einer Arbeitslosenquote von zuletzt 6,3 Prozent bleibt die Lage angespannt. Bullard sagte nun zur Preisentwicklung, die Inflation werde dieses Jahr wahrscheinlich anziehen. Zugleich habe die US-Konjunktur im Zuge einer durchgreifenden Erholung das Zeug dazu, dieses Jahr sogar China beim Wachstum zu überflügeln. Mit der Schubkraft des geplanten Corona-Pakets von US-Präsident Joe Biden wird die amerikanische Wirtschaft nach Ansicht von Ökonomen binnen eines Jahres das Vorkrisenniveau erreichen.

Die Fed hat mit ihrem jüngsten Strategieschwenk klargemacht, dass sie auch ein Überschießen der Inflation über das Ziel von zwei Prozent tolerieren würde, um das Ziel der Vollbeschäftigung zu erreichen. Sie achtet auf Preisveränderungen bei den persönlichen Ausgaben der Verbraucher, wobei Energie- und Nahrungsmittelkosten außen vor bleiben. Diese Teuerungsrate stieg im Dezember überraschend - von 1,4 auf 1,5 Prozent.