Düsseldorf (Reuters) - Nach der gescheiterten Übernahme der Stahlsparte von Thyssenkrupp durch Liberty Steel hat die IG Metall ihre Forderung nach einer staatlichen Unterstützung des größten deutschen Stahlkonzerns bekräftigt.
"Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass es angesichts des immensen Investitionsbedarfs ohne ein substanzielles Engagement des Staates im Sinne einer Brückenfinanzierung nicht gehen wird", sagte IG Metall Vorstandsmitglied Jürgen Kerner. "Es braucht jetzt ein klares Bekenntnis von Seiten des Landes NRW oder des Bundes für die Zukunft des Stahls." Kerner ist auch stellvertretender Aufsichtsratschef von Thyssenkrupp.
Thyssenkrupp hatte am Mittwochabend mitgeteilt, die Gespräche über einen Verkauf seiner Stahlsparte an Liberty abgebrochen zu haben. "Zum einen lagen die Vorstellungen zu der Bewertung des Geschäftes zu weit auseinander. Zum anderen standen Fragen zur Finanzierungsstruktur und damit Sicherheiten im Raum, für die wir am Ende keine gemeinsame Lösung gefunden haben", sagte Finanzvorstand Klaus Keysberg. Thyssenkrupp wolle
die Tochter nun in Eigenregie weiterentwickeln. Liberty hält die Tür noch offen. "Wir glauben, dass wir die Bewertungslücke zu gegebener Zeit beseitigen können."