Reuters

Versicherer Uniqa will 2021 auf Vorkrisen-Niveau zurückkehren

18.02.2021
um 12:27 Uhr

Wien (Reuters) - Der stark in Osteuropa tätige Wiener Versicherer Uniqa will im laufenden Geschäftjahr beim Gewinn auf das Vorkrisen-Niveau zurückkehren.

"2021 wollen wir beim Vorsteuergewinn ungefähr auf das Niveau von 2018/2019 von rund 295 Millionen Euro kommen", sagte Vorstandschef Andreas Brandstetter am Donnerstag zu Journalisten. Voraussetzung dafür sei, dass es keine außergewöhnlichen negativen Entwicklungen, wie Großschäden oder Naturkatastrophen gibt. Seine Aktionäre will der Konzern nach dem Gewinneinbruch im abgelaufenen Geschäftsjahr bei Laune halten: Sie sollen für 2020 nun doch eine Dividende von 18 Cent je Aktie erhalten. "Der Geschäftsverlauf ist deutlich erfreulicher als gedacht, weil wir ein gesundes, profitables Kerngeschäft haben", begründete Brandstetter die geplante Ausschüttung. Darüber hinaus wolle man ein klares Signal zeigen, dass Uniqa nach der Covid-19-Krise wieder auf einen stark steigenden progressiven Wachstumspfad zurückkehren will.

An der Wiener Börse kletterten die Aktien von Uniqa um bis zu vier Prozent und waren damit Spitzenreiter im ATX. Das ist der größte Kurssprung seit drei Monaten.

Nach der im Oktober abgeschlossenen milliardenschweren Übernahme von Töchtern des französischen AXA-Konzerns sollen vor allem in Polen, Tschechien und der Slowakei die Kosten deutlich gedrückt werden. "Wir werden uns 2021 in Osteuropa ebenfalls von 600 bis 700 Mitarbeitern trennen müssen", sagte Brandstetter. Im November hatte Uniqa bereits den Abbau von rund 600 Stellen in Österreich angekündigt, der 2021 und 2022 umgesetzt wird. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen in 17 Ländern rund 15.000 Mitarbeiter, 6000 davon am Heimatmarkt Österreich.

GEWINN BRICHT 2020 EIN

Insgesamt musste der Wiener Versicherer im abgelaufenen Geschäftsjahr herbe Einbußen verdauen. Der Gewinn vor Steuern schrumpfte auf 57 Millionen Euro nach 295,7 Millionen Euro 2019. Auf das Ergebnis drückten außerordentliche Sonderbelastungen in der Höhe von 243 Millionen Euro. Neben Firmenwertabschreibungen schlugen sich Kosten für den Personalabbau in Österreich sowie die Integration der osteuropäischen AXA-Töchter zu Buche. Der Konzern schlug sich aber besser als gedacht. Im April wurde eine Gewinnwarnung veröffentlicht, in der für 2020 auch ein Verlust nicht ausgeschlossen wurde. Die Dividende wollte Uniqa daher ursprünglich eigentlich streichen.

UNIQA INSURANCE GROUP AG

WKN 928900 ISIN AT0000821103