Reuters

Corona-Tests verhelfen Börsenkandidat Synlab zu Gewinnsprung

19.02.2021
um 09:12 Uhr

München (Reuters) - Die massenhaften Tests auf eine Corona-Infektion haben der Münchner Laborkette Synlab zu einem Umsatz- und Gewinnsprung verholfen.

Der Umsatz legte im abgelaufenen Jahr um 38 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro zu, wie das in 36 Ländern vertretene Unternehmen am Freitag mitteilte. Ohne den Corona-Effekt hätte der Zuwachs nur vier Prozent betragen. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) schoss um mehr als zwei Drittel auf 679 (2019: 397) Millionen Euro nach oben, obwohl der schnelle Aufbau der Infrastruktur für PCR-Tests auf das SARS-CoV-2-Virus viel Geld kostete. Das Unternehmen, das dem Finanzinvestor Cinven gehört, gilt als aussichtsreicher Börsenkandidat. Laut Insidern soll die Emission kurz nach Ostern gestartet werden.

"Synlab ist ein zentraler Bestandteil der medizinischen Infrastruktur zur Bekämpfung der Pandemie in Europa", erklärte Vorstandschef Mathieu Floreani. Kurzfristig sei angesichts der Herausforderungen der Pandemie nicht mit einem Abebben der Test-Nachfrage zu rechnen. Mittelfristig erwartet Synlab ein jährliches Umsatzwachstum von zehn Prozent. Der Großteil davon soll aber aus Zukäufen kommen, für die jedes Jahr 200 Millionen Euro bereitstehen. Synlab will laut Floreani "in einem nach wie vor fragmentierten Markt als Konsolidierer aktiv bleiben". Das organische Wachstum soll bei drei Prozent liegen. Eine operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) von 23 Prozent hält Synlab auch auf mittlere Sicht für realistisch. 2020 lag sie bei 26 Prozent.

Die Verschuldung baute Synlab 2020 dank des Verkaufs des Geschäfts mit Umwelt- und Lebensmittel-Analysen um rund 600 Millionen auf 2,25 Milliarden Euro ab. Insgesamt könnte das Unternehmen mit rund 20.000 Mitarbeitern beim Börsengang mit etwa sechs Milliarden Euro bewertet werden.