Reuters

Impffortschritte stimmen britische Wirtschaft zuversichtlich

19.02.2021
um 13:02 Uhr

London (Reuters) - Die deutlichen Fortschritte bei den Impfungen gegen das Coronavirus stärken die Zuversicht der britischen Wirtschaft.

Der Einkaufsmanagerindex, der Industrie und Dienstleister zusammenfasst, sprang im Februar um 8,6 auf 49,8 Punkte nach oben, wie aus der am Freitag veröffentlichten Umfrage des Institut IHS Markit unter Hunderten Unternehmen hervorgeht. Damit ist die Marke von 50 Zähler in Reichweite, ab der Wachstum signalisiert wird.

"Obwohl die Daten auf eine erneute Schrumpfung der Wirtschaft im ersten Quartal hindeuten, haben sich die Geschäftserwartungen für das kommende Jahr auf den höchsten Stand seit fast sieben Jahren verbessert", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. In Großbritannien wurden inzwischen rund 23,5 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft, in den großen EU-Ländern sind es weniger als vier Prozent.

"Was eine erfolgreiche Impfstrategie mit einem Land macht, zeigt derzeit Großbritannien", sagte der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel. "Die Zuversicht im Dienstleistungssektor legt massiv zu. Die Einzelhändler auf dem europäischen Festland dürften neidisch über den Ärmelkanal blicken." Die britischen Einzelhändler hatten allerdings auch einen unerwartet schwachen Jahresauftakt erwischt: Im Januar setzten sie 8,2 Prozent weniger um als im Vormonat Dezember, wie das Statistikamt ONS mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen waren lediglich von minus 2,5 Prozent ausgegangen.

Die britische Wirtschaft ist 2020 mit zehn Prozent so stark eingebrochen wie seit mehr als 300 Jahren nicht mehr. Die Regierung rechnet in diesem Jahr mit einem Wachstum von fünf Prozent. Anfang 2022 soll das Vorkrisenniveau wieder erreicht werden.