Reuters

Eurogruppen-Chef - Müssen Wirtschaft weiter mit lockerer Finanzpolitik stützen

19.02.2021
um 16:37 Uhr

Berlin (Reuters) - Eurogruppen-Chef Paschal Donohoe setzt vorerst auf eine weiterhin lockere Finanzpolitik, um die Folgen der Corona-Krise zu mindern.

"Kurzfristig müssen wir die staatliche Unterstützung unserer Wirtschaft auf jeden Fall fortsetzen. Ich setze auch darauf, dass die Mittel aus dem geplanten Wiederaufbaufonds spätestens zur Jahresmitte fließen", sagte der Ire der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Beides wird helfen."

Im Juli sollte dann klar sein, welche Ausrichtung für 2022 notwendig und sinnvoll sei. "Bis dahin wissen wir, wie sich die wirtschaftliche Lage entwickelt. Dann können wir - im Konsens - entscheiden, ob wir die expansive Politik auch im kommenden Jahr beibehalten müssen." Donohoe warnte, ein zu früher Ausstieg aus den umfangreichen Corona-Hilfen der EU-Länder würde die konjunkturelle Erholung gefährden. "Es wäre auch der Schuldentragfähigkeit nicht geholfen. Ohne gefestigten Aufschwung lassen sich die Schulden nicht reduzieren."

Die europäischen Vorgaben zur Verschuldung und Haushaltspolitik wurden wegen der Pandemie ausgesetzt. Ob und wann sie wieder gelten sollen, wird momentan in Kreis der Finanzminister diskutiert.