Reuters

Merkel - Versorgung der Welt mit Impfstoff "elementare Frage der Gerechtigkeit"

19.02.2021
um 17:07 Uhr

Berlin (Reuters) - Deutschland wird nach Angaben von Kanzlerin Angela Merkel prüfen, ob es Entwicklungsländern neben Geld für den Ankauf von Corona-Impfdosen auch Präparate liefern kann.

Es komme darauf an, dass in anderen Teile der Welt "nicht nur Geld ankommt, sondern auch Impfstoff", sagte Merkel am Freitag nach einem virtuellen G7-Treffen. "Auf jeden Fall geht es um eine elementare Frage der Gerechtigkeit", betonte die Kanzlerin und fügte hinzu, dass Deutschland schon jetzt größter Finanzier der sogenannten Covax-Initiative sei, die für ärmere Länder Impfstoff aufkaufen soll.

Man könne aber nicht wie Russland oder China agieren und Impfstoffe für "diplomatische und geopolitische Ziele einsetzen", sagte sie. "Es ist auch wichtig für demokratische Staaten, dass wir eigenen Bürgerinnen und Bürgern verpflichtet sind." Über den Zeitpunkt solcher Lieferungen sei nicht gesprochen worden. "Es wird kein Impftermin in Deutschland in Gefahr geraten", sagte die Kanzlerin. Merkel verwies darauf, dass ein Teil des Impfstoffes, der weltweit und auch in G7-Länder, nach Lateinamerika und Asien exportiert werden, in Europa hergestellt wird. "Europa leistet heute schon einen Beitrag."