Reuters

Bundesbank - Wohnimmobilien in Städten trotz Corona immer noch überteuert

22.02.2021
um 12:32 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die Corona-Pandemie hat den Preisübertreibungen am Wohnungsmarkt in den deutschen Städten laut Bundesbank im vergangenen Jahr keinen Einhalt geboten.

Die Immobilienpreise lägen in den Städten immer noch zwischen 15 und 30 Prozent über dem gerechtfertigten Niveau, teilte die Bundesbank in ihrem am Montag veröffentlichten Monatsbericht Februar mit. Indikatoren deuteten sogar darauf hin, "dass die markanten Preisübertreibungen auf den städtischen Wohnungsmärkten während der Coronavirus-Pandemie im Berichtsjahr etwas zunahmen", schreiben die Notenbank-Experten. Die Coronavirus-Pandemie habe womöglich in gewissem Umfang die Wohnraumnachfrage gesteigert.

Ingesamt nahmen die Preise für selbst genutztes Wohneigentum 2020 im vergangenen Jahr um 7,5 Prozent zu, nachdem sie im Jahr zuvor noch um 6,75 Prozent gestiegen waren. Dabei stützte sich die Bundesbank auf Angaben des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (vdp). Nach dem EPX-Häuserpreisindex der Hypoport AG erhöhten sich die Immobilienpreise im vergangenen Jahr sogar um elf Prozent. In den sieben Großstädten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart verteuerten sich Wohnimmobilien um sieben Prozent. Die Notenbank hatte in der vergangenen Woche die Ergebnisse einer Umfrage veröffentlicht, nach der mehr als zwei Drittel aller Befragten in den nächsten zwölf Monaten steigende Immobilienpreise erwarten.

"Die Ausweitung des Wohnraumangebots wurde im vergangenen Jahr durch die Coronavirus-Pandemie nicht gravierend beeinträchtigt", hieß es im Monatsbericht. Das zusätzliche Angebot habe 2020 die Zahl des Vorjahres übertroffen, als gut 290.000 Wohnungen fertiggestellt worden waren. Die Zahl der Baugenehmigungen sei mit mehr als 350.000 Einheiten ebenso überdurchschnittlich gewesen. Selbst in den Monaten mit pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen sei die Zahl der erteilten Genehmigungen stabil geblieben.