Reuters

Kramp-Karrenbauer besucht Bundeswehr-Truppen in Afghanistan

26.02.2021
um 10:12 Uhr

Berlin (Reuters) - Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer ist zu einem Truppenbesuch nach Afghanistan gereist.

Sie traf am Freitagmorgen beim Einsatzkontingent der Bundeswehr in Mazar-E-Sharif ein, wie das Ministerium in Berlin mitteilte. Kramp-Karrenbauer wolle sich "im direkten Austausch mit den Männern und Frauen der Bundeswehr einen Überblick über die aktuelle Lage des Bundeswehrkontingents und die Situation in Afghanistan verschaffen", hieß es in einer Erklärung.

Die Bundesregierung hatte erst am Mittwoch einer Verlängerung des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr zugestimmt. Das Mandat soll nun bis zum 31. Januar 2022 laufen, was aber vom Bundestag noch bestätigt werden muss. Das bisherige Mandat läuft noch bis 31. März. Hintergrund für die abermalige Verlängerung ist, dass das ursprünglich von den USA gesetzte Abzugsdatum am 30. April nicht mehr zu halten ist, weil sich die Friedensverhandlungen zwischen den radikal-islamischen Taliban und der afghanischen Regierung hinziehen. Ein Abzug vor Ende der Gespräche schürte die Befürchtung, die Lage könne wieder zugunsten der Taliban eskalieren.

Derzeit sind noch 1300 deutsche Soldaten in dem zentralasiatischen Land stationiert. "Afghanistan braucht dringend Perspektiven und den gesellschaftlichen Ausgleich zwischen verfeindeten Gruppen", erklärte Kramp-Karrenbauer. "Mit unserem militärischen Engagement in den zurückliegenden fast 20 Jahren haben wir wichtige Voraussetzungen geschaffen: Die Bildungsangebote sind, insbesondere für Mädchen und Frauen, deutlich gestiegen, die Mehrheit der Bevölkerung hat Zugang zu sauberem Trinkwasser, die Jugend nutzt die elektronische Vernetzung", betonte die CDU-Politikerin. "Die Mehrheit der Afghaninnen und Afghanen wird diese Fortschritte nicht missen wollen."