Reuters

Entführer in Nigeria lassen 27 Schüler frei - Suche nach 317 Mädchen dauert an

01.03.2021
um 07:27 Uhr

Maiduguri (Reuters) - In Nigeria haben Entführer 27 Schüler freigelassen, die sie vergangene Woche im Norden des Landes verschleppt hatten.

Die zwischen 15 und 18 Jahre alten Jungen seien in der Obhut der Behörden, teilte die Regierung des im Norden des Landes gelegenen Bundesstaates Niger am Samstag mit. Sie waren am 17. Februar zusammen mit drei Lehrern und zwölf Familienangehörigen aus ihrer Schule in Kagara entführt worden. Bei dem Überfall der bewaffneten Unbekannten kam ein Schüler ums Leben. Erst am Freitag hatten Unbekannte in Jangebe im nordwestlichen Bundesstaat Zamfara 317 Schülerinnen aus ihrer Schule entführt. Militär und Polizei setzten die Suche nach ihnen fort.

Im Norden Nigeria überfallen Banden verstärkt Schulen und haben bereits zahlreiche Schülerinnen und Schüler verschleppt. Meist geht es ihnen darum, Lösegeld zu erpressen. Die Regierung weist jedoch stets Berichte zurück, dass Lösegeld gezahlt wurde, um Entführte freizubekommen. Zudem tyrannisiert die radikal-islamische Gruppe Boko Haram die Bevölkerung im Nordosten des Landes. Im April 2014 hatten die Extremisten in Chibok im Bundesstaat Borno 276 Schülerinnen verschleppt. Die meisten von ihnen wurden von Sicherheitskräften aus der Gewalt ihrer Entführer befreit. Allerdings werden noch rund 100 vermisst.

Die Gewalt und die Unsicherheit verschärfen die wirtschaftlichen Probleme in Afrikas bevölkerungsreichstem Land. Nigeria, das der größte Erdölexporteur des Kontinents und einer der größten weltweit ist, bekommt den Einbruch der Rohölpreise infolge der Corona-Pandemie massiv zu spüren.