Reuters

BSI erhebt schwere Vorwürfe gegen Software-Hersteller

19.11.2015
um 09:16 Uhr

Berlin (Reuters) - Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat schwere Vorwürfe gegen die großen Software-Hersteller erhoben.

"Die Anzahl kritischer Schwachstellen in Standard-IT-Produkten hat sich gegenüber den bereits hohen Werten in den Vorjahren im Jahr 2015 noch einmal massiv erhöht", heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Jahresbericht zu IT-Sicherheit in Deutschland.

Wegen des wachsenden internationalen Wettbewerbsdrucks gehen einige Hersteller dem BSI zufolge dazu über, sich immer mehr Zeit dabei zu lassen, bei nicht als gravierend erachteten Schwachstellen die Nutzer auf Gefahren hinzuweisen und ihnen Updates für die Beseitigung der Schwachstellen anzubieten. Dies schaffe angesichts der weltweiten Nutzung der Standardprodukte wie etwa Internetbrowsern immer mehr Angriffsflächen für Cyber-Attacken. Die Gefährdungslage im Bereich Software schätzt das dem Bundesinnenministerium unterstehende BSI deshalb als hoch ein.

Besonders schlecht schneiden in der BSI-Aufstellung für kritische Schwachstellen die Produkte Adobe Flash, Microsoft Internet Explorer, Apple Mac OS X und Microsoft Windows ab. Bei ihnen wurde bis September 2015 jeweils weiter mehr als 100 kritische Schwachstellen registriert. Das BSI pocht darauf, dass Hersteller über den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte Verantwortung für deren Sicherheit übernehmen müssten. Vor allem Großkunden sollten bei Lieferverträgen verbindliche Fristen durchsetzen, innerhalb der Software-Anbieter entdeckte Schwachstellen beseitigt haben müssen.

Adobe Inc.

WKN 871981 ISIN US00724F1012

Apple Inc.

WKN 865985 ISIN US0378331005

Microsoft Corp.

WKN 870747 ISIN US5949181045

Oracle Corp.

WKN 871460 ISIN US68389X1054