Reuters

BASF sieht wöchentliche Corona-Schnelltests in Unternehmen kritisch

03.03.2021
um 14:27 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Gegen die geplanten wöchentlichen Corona-Schnelltests bei Mitarbeitern von Unternehmen regt sich Widerstand in der Industrie.

Der weltgrößte Chemiekonzern BASF äußerte sich am Mittwoch kritisch gegenüber den Plänen. Eine generelle, regelmäßige prophylaktische Testung der anwesenden Belegschaft würde "einen unüberschaubaren personellen und organisatorischen Mehraufwand verursachen". Bislang würden Schnelltests vom werksärztlichen Dienst nur in begründeten Einzelfällen eingesetzt, wenn dieser Kenntnis von möglichen Risikokontakten oder Übertragungen im Werk habe. Massentests brächten keinen zusätzlichen Nutzen.

"In generellen, regelmäßigen und prophylaktischen Tests der anwesenden Belegschaft am Standort Ludwigshafen sehen wir keinen zusätzlichen Nutzen, aber einen erheblichen organisatorischen und finanziellen Aufwand", sagte Vorstandsmitglied und BASF-Arbeitsdirektor Michael Heinz. "Mit dem konsequenten Einhalten von Hygiene- und Abstandsregeln sowie Homeoffice wo möglich fahren wir bereits sehr gut."

Der jüngste Beschlussentwurf für das Corona-Spitzengespräch von Bund und Ländern sieht vor, dass Unternehmen "als gesamtgesellschaftlichen Beitrag" ihren Beschäftigten, die nicht im Homeoffice arbeiten, pro Woche das Angebot von mindestens einem kostenlosen Schnelltest machen. Soweit möglich soll eine Bescheinigung über das Testergebnis erfolgen. Die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft werden zwei Insidern zufolge voraussichtlich am Freitag wieder mit der Regierung über eine Testpflicht in Unternehmen beraten.

Daimler erklärte, Schnelltests bisher anlassbezogen und gezielt einzusetzen, wenn unklare Infektionsherde auftreten oder in einzelnen Bereichen Häufungen zu verzeichnen seien. Zu dem Beschlussentwurf äußerte sich der Autobauer nicht.

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