Reuters

IDT Biologika unterstützt J&J bei Covid-19-Impfstoffherstellung

15.03.2021
um 15:12 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Der Dessauer Auftragsfertiger IDT Biologika unterstützt den US-Pharmakonzern Johnson & Johnson bei der Produktion seines Covid-19-Impfstoffs.

Zur Abfüllung und Verpackung sowie den weltweiten Vertrieb des Vakzins würden ab sofort Kapazitäten genutzt, die bislang für den Dengue-Impfstoffkandidaten des japanischen Partners Takeda reserviert gewesen seien, teilte das Unternehmen am Montag mit. Der Impfstoff soll in Dessau für den weltweiten Vertrieb hergestellt werden.

Die nun für Johnson & Johnson freigestellten Kapazitäten sollen nach drei Monaten wieder für die Produktion des Dengue-Vakzins von Takeda eingesetzt werden. Die regulatorische Zulassung dieses Mittels steht noch aus. Der Impfstoff von J&J hatte in der vergangenen Woche in der Europäischen Union die bedingte Marktzulassung erhalten, von ihm reicht anders als bei den anderen zugelassenen Covid-19-Vakzinen eine Impfdosis aus.

"Die Entscheidung von Johnson & Johnson und IDT Biologika für Dessau ist ein gutes Signal für den Wirtschafts- und Pharmastandort Deutschland", erklärte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. "Impfstoffproduktion in Europa und am Standort Deutschland erhöht die Liefersicherheit und ist in der aktuellen Phase der Pandemie ein ganz wichtiges Signal." J&J hatte angekündigt, in der zweiten Aprilhälfte mit der Auslieferung seines Vakzins an die EU beginnen zu wollen. Allerdings hatte Reuters von einem EU-Vertreter erfahren, dass J&J mit Problemen kämpft, die die geplante Lieferung von 55 Millionen Impfdosen im zweiten Quartal erschweren könnte.

IDT hatte im Februar bereits eine Partnerschaft mit AstraZeneca angekündigt und soll den Pharmakonzern bei der Herstellung seines Corona-Impfstoffs unterstützen. Im Zuge der Zusammenarbeit soll die Impfstoffproduktion des Unternehmens, das selbst an einem Corona-Vakzin forscht, in Dessau deutlich ausgebaut werden. Ab Ende 2022 könnte der AstraZeneca-Impfstoff in großem Stil in Dessau hergestellt werden. IDT ist auch im Gespräch für eine mögliche Herstellung des russischen Impfstoffs Sputnik V in Deutschland. Ein Sprecher von IDT sagte dazu aber, die Gespräche dauerten noch an und es gebe noch keine Vereinbarung.

AstraZeneca PLC

WKN 886455 ISIN GB0009895292

Johnson & Johnson

WKN 853260 ISIN US4781601046