München (Reuters) - Die Allianz baut ihr Geschäft auf dem Heimatmarkt um und entmachtet dabei die große Deutschland-Holding.
Die Produkt-Verantwortung liege künftig vollständig bei den drei Sparten für die Lebens-, Sach- und Krankenversicherung. Die bisher 16.000 Mitarbeiter der Allianz Deutschland AG werden auf die drei Sparten oder die gemeinsame Vertriebstochter aufgeteilt, die künftig direkt der Muttergesellschaft Allianz SE zugeordnet ist, erklärte Europas größter Versicherungskonzern am Montag in München. "Mit der Neuaufstellung ist kein Personalabbau verbunden - im Gegenteil. Wir wollen ja wachsen", sagte Allianz-Personalvorständin Renate Wagner der Nachrichtenagentur Reuters.
Die einzelnen Sparten sollen künftig international stärker zusammenarbeiten, Versicherungsprodukte sollen soweit möglich für mehrere Länder gemeinsam entwickelt werden. Davon erhofft sich der Versicherer Einsparungen und niedrigere Preise. "Wenn sich fünf oder sechs Landesgesellschaften die Entwicklungskosten für ein neues Produkt teilen, bringt das Kostenvorteile - auch für die Kunden, denen wir erweitete Services, günstigere Tarife oder höhere Deckungen anbieten können", sagte Wagner. Der Umbau solle Ende dieses Jahres abgeschlossen sein.
In einem nächsten Schritt sollten auch Allianz-Töchter wie der Kreditversicherer Euler Hermes, die Industrie-Sparte AGCS und der Vermögensverwalter Allianz Global Investors (AllianzGI) in die Vertriebsstrukturen integriert werden, sagte Deutschland-Chef Klaus-Peter Röhler.