Reuters

Saarland kündigt als erstes Bundesland landesweite Öffnungen nach Ostern an

25.03.2021
um 10:32 Uhr

Berlin (Reuters) - Als erstes Bundesland plant das Saarland landesweite Lockerungen der Corona-Beschränkungen nach Ostern.

Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) kündigte am Donnerstag an, ab dem 6. April würden Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung "ein Stück weit" zurückgenommen. Dies soll mit ausgeweiteten Testungen und beschleunigten Impfungen flankiert werden. Basis für den Schritt sei das "derzeit moderate Infektionsgeschehen" im Saarland.

Wieder erlaubt werden sollen zunächst etwa Außengastronomie, bestimmte Sportveranstaltungen, der Besuch von Theatern und Kinos sowie Treffen von bis zu zehn Personen. Bedingung dafür sei die Vorlage eines tagesaktuellen Tests, führte Hans aus. Er sprach von einem Modellprojekt, das in seinem Bundesland als erstem landesweit gelte. Dafür gebe es "beste Voraussetzungen". Das Saarland habe sich vom bundesweiten Infektionstrend abgekoppelt. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz liege in der an Frankreich angrenzenden Grenzregion unter 70. Die bundesweite Kennziffer dagegen betrug zuletzt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) 113,3. Hans unterstrich, es gebe "jedenfalls kein exponenzielles Wachstum" der Corona-Fallzahlen im Saarland. Dieses könne zudem auf eine der besten Testinfrastrukturen zurückgreifen und sei "bundesweit Spitze" bei den Erstimpfungen.

Sollte das Infektionsgeschehen allerdings anziehen, müssten die Öffnungen wieder zurückgenommen werden, sagte der Ministerpräsident. Im Erfolgsfall dagegen sollen nach dem 18. April weitere Öffnungen folgen etwa im Bereich der Schulen und in der Gastronomie.

Das Saarland stand in der Corona-Krise zuletzt besonders im Fokus, weil es an die französische Region Moselle angrenzt. Dort hatte sich die als aggressiver geltende südafrikanische Variante des Virus verbreitet. Daher gab es nach früheren Angaben von Hans im Saarland ebenfalls einen hohen Anteil an der Mutante. Vor diesem Hintergrund hatte sich der Ministerpräsident Anfang März noch gegen weitreichende Lockerungen und für ein restriktives Vorgehen ausgesprochen.