Reuters

Deutsche Industrie - Alternativroute zum Suez-Kanal ist zu teuer

26.03.2021
um 13:42 Uhr

Berlin (Reuters) - Die deutsche Industrie fürchtet wegen der Sperrung des Suez-Kanals schon bald mögliche Versorgungsengpässe.

"Die bereits stockenden maritimen Lieferketten zwischen Asien und Europa drohen vollständig zum Erliegen zu kommen", sagte Holger Lösch aus der Geschäftsführung des Industrieverbandes BDI am Freitag. Die Umleitung des Schiffsverkehrs über Südafrika und das Kap der Guten Hoffnung sei wegen der volatilen Ölpreise und der rund eine Woche längeren Transportzeit extrem teuer. "Derzeit sind keine Alternativen in Sicht, um Waren und Güter kurzfristig wieder auf Kurs zu bringen." Schon eine einwöchige Verzögerung sei problematisch, etwa für die Automobilindustrie. "Sobald die Blockade gelöst sein wird, kommen Staus auf Europas Häfen zu." 

Europas größter Versicherer Allianz geht in einer Studie davon aus, dass eine anhaltende Blockade des Suez-Kanals jede Woche sechs bis zehn Milliarden Dollar kosten würde. Dort sitzt der riesige Frachter "Ever Given" fest. Bisherige Bemühungen, ihn wieder freizubekommen, sind gescheitert. Einem Medienbericht zufolge könnte dies am Wochenende gelingen. Zuletzt gab es aber auch Warnungen, es könnte Wochen dauern.

Der Suez-Kanal ist eine der verkehrsreichsten Schifffahrtsrouten der Welt. Zuletzt stauten sich dort mehr als 200 Schiffe in beiden Richtungen.

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