Reuters

Südkorea will vor Gericht Abfluss von Fukushima-Wasser verhindern

14.04.2021
um 12:07 Uhr

Seoul (Reuters) - Südkorea will mit Hilfe internationaler Gerichte verhindern, dass Japan mehr als eine Million Tonnen kontaminiertes Wasser aus dem zerstörten Atomkraftwerk Fukushima ins Meer leitet.

Präsident Moon Jae In ordnete die Regierung in Seoul am Mittwoch an, entsprechende Schritte zu prüfen, wie sein Sprecher erklärte. Der Präsident reagiere damit auf Proteste von Fischern und Umweltgruppen. Japan hatte am Dienstag angekündigt, das Wasser nach zweijähriger Filterung ins Meer leiten zu wollen. Es stammt aus den im März 2011 nach einem Erbeben und Tsunami explodierten Mailern des Atomkraftwerks in Fukushima im Nordwesten des Inselstaats.

Südkorea hatte aus Protest dagegen bereits den japanischen Botschafter in Seoul einbestellt. Präsident Moon nannte am Mittwoch nach Angaben seines Sprechers als mögliche Instanz den Internationalen Seegerichtshof, der seinen Sitz in Hamburg hat. "Ich kann nicht umhin zu sagen, dass es viele Bedenken hier wegen der Entscheidung gibt", habe Moon mit Blick auf die geographische Nähe Südkoreas zu Japan gesagt. Das südkoreanische Außenministerium erklärte zudem, es habe die Bedenken auch der US-Regierung vorgetragen, nachdem diese den angekündigten Schritt Japans als "transparent" und im Einklang mit globalen Sicherheitsstandards bezeichnet hatte.