Reuters

Uniper will Wilhelmshaven zum Wasserstoff-Knotenpunkt machen

14.04.2021
um 13:52 Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Der Energiekonzern Uniper will in Wilhelmshaven einen Knotenpunkt für klimafreundlichen Wasserstoff knüpfen.

Das Unternehmen arbeite an einer Machbarkeitsstudie für den Bau eines Import-Terminals für "grünes" Ammoniak, teilte der Versorger am Mittwoch mit. Das Terminal solle einen so genannten Ammoniak-Cracker zur Herstellung von Wasserstoff erhalten und an das zukünftige Wasserstoff-Netz angeschlossen werden. Darüber hinaus sei eine Elektrolyse-Anlage in der Größenordnung von 410 Megawatt geplant. Importterminal und Elektrolyse könnten gemeinsam rund 295.000 Tonnen Wasserstoff produzieren und damit rund zehn Prozent des Bedarfs für ganz Deutschland im Jahr 2030 decken, betonte der Versorger.

Wasserstoff spielt eine bedeutende Rolle für das Erreichen der Klimaziele. Die Bundesregierung will den Einsatz mit milliardenschweren Fördergeldern unterstützen. Wasserstoff kann etwa in der Stahl- oder Chemieindustrie eingesetzt werden und damit den Ausstoß klimaschädlichen Kohlendioxids verringern.

Uniper zufolge soll der Wasserstoff aus Wilhelmshaven der Versorgung der lokalen Industrie dienen, aber auch in das geplante nationale Wasserstoff-Netz eingespeist werden können. Die Ammoniak-Split-Anlage zur Produktion von grünem Wasserstoff wäre die erste skalierte Anlage ihrer Art. Die Anlage soll in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts in Betrieb gehen. Ursprünglich hatte Uniper am Standort Wilhelmshaven die Errichtung eines schwimmenden Importterminals für Verflüssigtes Erdgas (LNG) geprüft. Der Konzern hatte von diesen Plänen aber wegen eines zu geringen Interesses auf Abnehmerseite Abstand genommen.

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